„Die diesjährige Regenbogenparade am 4. Juli wird ganz im Zeichen zweier runder Jubiläen stehen“, kündigt Christian Högl, Obmann der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien an, die zum siebten Mal für die Organisation der Parade verantwortlich zeichnet. „Jenes denkwürdige Ereignis, auf das die Gay-Pride-Paraden in aller Welt zurückgehen, der sogenannte Stonewall-Aufstand, jährt sich zum 40. Mal: Im Juni 1969 hatten sich Homo- und Transsexuelle bei einer Razzia in der Stonewall-Bar in der New Yorker Christopher Street erstmals mutig gegen Polizeiwillkür zur Wehr gesetzt. Das zweite runde Jubiläen betrifft die HOSI Wien selbst: Der 1. Lesben- und Schwulenverband Österreichs feiert heuer seinen 30. Geburtstag.“ Solidarischer Kampf gegen rechte Hetze„In diesen 40 Jahren hat die internationale Lesben-, Schwulen- und Transgender-Bewegung viel erreicht, und auch in Österreich können wir stolz darauf sein, welche bedeutenden Veränderungen wir in den letzten drei Jahrzehnten durchgesetzt haben”, erklärt HOSI-Wien-Obfrau Jona Solomon. „Allein die jüngst veröffentlichten Ergebnisse der Europäischen Wertestudie legen beredtes Zeugnis davon ab: Die Ablehnung der Bevölkerung gegen bestimmte Personengruppen als Nachbarn ging gegenüber „homosexuell orientierten Menschen“ zwischen 1980 und 2008 mit 18 Prozentpunkten am stärksten unter allen Gruppen zurück.” (Vgl. Der Standard vom 15. Juni 2009)„Dennoch ist noch viel zu tun. Sowohl weltweit als auch in Österreich”, betont Högl. „Denn erkämpfte Errungenschaften müssen immer wieder aufs neue gegen reaktionäre Kräfte verteidigt werden, z. B. gegen die massive Hetze der FPÖ in den letzten Wochen, die nicht nur gegen das Theaterstück “König und König” und die Plakatkampagne “Liebe verdient Respekt!” untergriffig polemisiert, sondern sogar die Wiedereinführung eines menschenrechtswidrigen Informationsverbots über Homosexualität gefordert hat, das in Österreich schon einmal – bis 1997 – bestanden hat. Die solidarische Bekämpfung dieser Hetze von rechts, auch gegen andere gesellschaftliche Gruppen, ist auch der Grund, warum die HOSI Wien die Lichterkette heute Abend vor dem Parlament unterstützt.” Nichts an Aktualität eingebüßt„Daher hat auch die Regenbogenparade weder an Aktualität und Bedeutung noch ihre Existenzberechtigung verloren“, ergänzt Solomon. „Sie ist nach wie vor ein starkes Statement für Sichtbarkeit und gegen Diskriminierung. Daher freuen wir uns darauf, am 4. Juli 2009 wieder mehr als hunderttausend Menschen auf der Wiener Ringstraße und bei der Abschlussveranstaltung am Schwarzenbergplatz begrüßen zu können, um gemeinsam ein Zeichen gegen soziale Ausgrenzung und für gesellschaftliche Vielfalt zu setzen.“ Bewährte Features„Im Vorfeld zeichnen sich die Paradenaktivitäten auch heuer wieder durch viele bewährte Features aus. Schon seit 6. Juni präsentiert Wiens schwul-lesbische und Transgender-Community ihre vielfältigen Aktivitäten im Rahmen des Vienna Pride-Monats. Seit 15. Juni und noch bis 12. Juli sind alle Straßenbahngarnituren in Wien mit Regenbogenfahnen beflaggt, um die WienerInnen und die Wien-BesucherInnen auf die Parade einzustimmen. Und auch heuer wird ein Pride-Girl- sowie ein Pride-Boy-Paar gesucht, die am 4. Juli die Parade anführen werden. Bewerbungen sind noch bis 20. Juni, 12 Uhr, möglich.“