Donnerstag, 12. Oktober 2000:
Vom 17. bis 22. Oktober 2000 läuft das Leben vor uns wie ein Film ab. Und damit das nicht ein Horrortrip, sondern das reinste Vergnügen wird, hat sich das Team von Querbild e.V., dem Trägerverein der LSF, einiges einfallen und zuschicken lassen, um uns das Festival zu versüßen.
Sehenswert sind jedoch nicht nur die Filme, auch das Rahmenprogramm bietet einiges:
Am 17. Oktober: Die Eröffnung
Im Zeise Kino 1 stimmen ab 20.00 Uhr Didine und Blessless auf das kommende Festival ein. Als Eröffnungsfilm wird "But I'm A Cheerleader" gezeigt
Am 20. Oktober: Die Filmtage-Party
Das Absolut ist auch in diesem Jahr Veranstaltungsort der LSF-Party. Für 15,-/12,- DM geht es ab 23.00 Uhr rund. Für die Musik sorgen DJ Ellen und DJ Hildegard. Zu Gast ist außerdem vor Ort: Miss Murphy
Während der Filmtage: Die Nachtbar
Irgendwo in Hamburg: ein Ort, der speziell für die Besucher und Freunde der LSF eingerichtet wurde. Sein Name: die Nachtbar. Dort könnt ihr tanzen, trinken, flirten, lästern... Hört euch einfach während der Filmtage um, dann erfahrt ihr bestimmt, wo sie liegt.
Während der Filmtage: Hello Pretty, Pretty!
Wer mehr erfahren möchte, dem sei das TV-Magazin zu den LSF empfohlen. "Hello Pretty, Pretty!" zeigt euch vom 18. bis 21. Oktober, jeweils von 19.00 Uhr bis 19.30 Uhr, Streiflichter vom vergangenen Tag und Hinweise für den kommenden Abend. Präsentiert wird euch das Magazin von HomoViel im Offenen Kanal (Kabelkanal 2).
Am 28. Oktober: Das Nachbeben
Im Metropolis findet ab 21.00 Uhr die Prämierung der Ursula-Preisträger statt. Es gibt Preise für den besten schwulen und den besten lesbischen Kurzfilm. Für den besten europäischen Langfilm gibt es außerdem die Eurola als zusätzliche Auszeichnung.
Sonntag, 23. Juli:
Auch in diesem Jahr findet wieder die Lederparty des MSC Hamburg an den Landungsbrücken statt. Besondere Highlights der Veranstaltung (übrigens eine der größ Leder-Events in Europa) sind die Parties in der Fabrik und auf der Cap San Diego.
Das Ledertreffen startet in diesem Jahr am Mittwoch, den 9. August. Beteiligt sind auch in diesem Jahr viele Lederkneipe und -discos. Höhepunkte der Veransltatung sind die Parties in der Fabrik und auf der Cap San Diego. Die Preise dafür sind auch in diesem Jahr wieder gesalzen:
Was? | Wann? | Wo? | Preis |
Hot & Horny | 11.8., 21.00Uhr | Fabrik | DM 10 (Mitglieder) DM 20 (Rest) |
The Leatherparty | 12.8., 21.00Uhr | Cap San Diego | Vorverkauf: DM 20,00 (Mitglieder) DM 30,00 (Rest) Abendkasse: DM 20,00 (Mitglieder) DM 40,00 (Rest) |
ACHTUNG: Der Veranstalter kann leider keine Schlafplätze zur Verfügung stellen.
Pressemitteilungen und Links | |
Seit dem Regierungswechsel 1998 wartet die schwul-lesbische Community auf Verbesserungen der rechtlichen Situation. Ob Antidiskriminierungsgesetz, Schwule in der Bundeswehr oder Strafrechtsreform, viele Themen wurden bisher halbherzig angepackt. Seit dem 23.06.00 einen Tag vor dem CSD in Berlin, haben sich die beiden Regierungsparteien auf weitgehende Änderungen geeinigt. Diese Änderungen haben bei den schwul-lesbischen Verbänden und Gruppen vollkommen unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen, genauso vielfältig wie die Community nun einmal ist. Dies versuchen wir anhand der nachfolgenden Pressemitteilungen zu dokumentieren. Ferner findet Ihr weiterführende Links und den Gesetzestext als selbstextrahierende Windowsdatei sowie im plattformunabhängigen pdf-Format (hierzu wird der Acrobat Reader benötigt) weiter unten. | |
weitere Mitteilungen hier | |
Pressemitteilung der BAG LesBiSchwule Eltern & PartnerInnen e.V. Eingetragene Partnerschaft nur geringer Fortschritt für Lesben und Schwule mit Kindern Berlin, 26.06.2000 Die Bundesarbeitsgemeinschaft LesBiSchwule Eltern & ParnterInnen e.V. (love makes a family) begrüßt die geplante Gesetzesvorlage der rot/grünen Koalition zur "eingetragenen Partnerschaft" als wichtigen Beitrag zum Abbau von Diskriminierungen von lesbischen und schwulen Lebensgemeinschaften. Wir bemängeln aber die Zurückhaltung in den Punkten, die das Zusammenleben von Lesben und Schwulen mit Kindern betreffen. Insbesondere die Frage des gemeinsamen Adoptionsrechts, des Kindersorgerechts, des Erziehungsurlaubes für lesbisch und schwule Paare mit Kindern, sowie die fehlende Unterstützung von Lesben und Schwulen mit Kinderwunsch. Die Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin begründete in einem Interwiev mit dem Kölner "Sonntags-Express" das Fehlen einer Adoptionsregelung für Lesben und Schwule damit, daß es bereits möglich sei als Einzelperson Kinder zu adoptieren, wenn es dem Kindeswohl entspreche. Sie machte ferner deutlich, dass es bei der Adoption nur um das Wohl des Kindes und nicht um die Rechte von Erwachsenen gehe. Fakt ist jedoch das lesbischen und schwulen Paaren auch nach einer möglichen standesamtlichen Eintragung ein gemeinsamer Adoptionsantrag verwehrt bleibt. Gleiches gilt auch für unverheiratete heterosexuellen Paare. Dies und die bei anderer Gelegenheit oft benutze Aussage, dass dieses Thema sehr behutsam angegangen werden müsse vermittelt leicht den Eindruck, dass es dem Kindeswohl möglicherweise schaden könnte, wenn es bei einem gleichgeschlechtlichen Paar aufwachsen würde. Auch wenn durch prominente Beispiele wie Patrick Lindner versucht wird diesem Bild entgegen zu wirken, erscheint es, als kämen alleinstehende Personen als potentielle "Eltern" ehr noch in Frage als Unverheiratete bzw. zukünftig eingetragene gleichgeschlechtliche Paare. Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass es für Kinder wichtig ist zwei elterliche Bezugspersonen zu haben. Ferner wurde in Studien festgestellt, dass gleichgeschlechtlich orientierten Menschen sich in ihrem Erziehungsverhalten nicht von Heterosexuellen unterscheiden. Auch entwickeln sich Kinder in homosexuellen Elternhäusern in gleicher Weise, wie in heterosexuellen Familien. Es bleibt für uns somit unverständlich warum nur Ehepaaren und Einzelpersonen die Möglichkeit zur Adoption von Kindern gewährt wird. Kinder haben ein Recht auf Eltern die sie lieben. Warum sollten diese Kriterien nur Ehepaare und Einzelpersonen erfüllen? Sogar bei der Vermittlung von Pflegekindern werden Homosexuelle gemeinsam als Pflegeeltern anerkannt und, wenn auch noch recht selten, vermittelt. Warum dann nicht bei der Adoption ? Schon die CDU-geführte Bundesregierung hat in ihrem Familienbericht 1995 festgestellt: "... Ein Beitrag gleichgeschlechtlich orientierter Menschen zur Erziehung der nachfolgenden Generation ist auch ein Beitrag zur Weiterentwicklung des menschlichen Humanvermögens". In der Bundesrepublik leben bereits rund 1,5 Millionen Lesben und Schwule mit Kindern. Andere Schätzungen gehen sogar davon aus das bereits jede dritte Lesbe und jeder fünfte Schwule Kinder erzieht. Und eine sehr große Zahl von Lesben und Schwulen würden gerne Kinder haben, wenn die gegen sie immer noch herrschenden Vorurteile endlich abgebaut wären. Die Zurückhaltung bei der Behebung von familienrechtlichen Ungerechtigkeiten für Lesben und Schwule mit Kindern, schadet nicht nur den Eltern sondern in einem besonderen Maße auch deren Kindern. Denn diese müssen sich nach wie vor in Schule und Gesellschaft für die Homosexualität ihrer Eltern rechtfertigen und werden ebenfalls mit typischen Vorurteilen gegenüber Lesben und Schwulen konfrontiert. Diese unbegründeten Vorurteile und Diskriminierungen von Lesben und Schwulen dürfen nicht als Argument mißbraucht werden, ihnen das Recht auf Familie und Kindern zu verwehren. Es würde ansonsten bedeuten, dass Homosexualität doch nicht so "normal" ist wie es mit dem Gesetz zur eingetragenen Partnerschaft erreicht werden soll. Die Bundesarbeitsgemeischaft LesBiSchwule Eltern & PartnerInnen fordert daher die Koalitionsfraktionen auf, neben der Bearbeitung des Gesetzentwurfes zur eingetragenen Partnerschaft, familienrechtliche Benachteiligungen von Lesben und Schwulen mit Kindern zu beseitigen: | |
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Klaus-Peter Büchner und Jana Tschorn Bundesvorstand | |
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Pressemitteilung des whk (wissenschaftlich humanitäres komitee). Lesbisch-schwules Signal gegen die Homo-Ehe Köln, 03.07.2000 Lesbisch-schwules Signal gegen die Homo-Ehe Regierung und Schwulenverband putschen gegen Vielfalt der Lebensweisen/ whk unterstützt Kölner Erklärung sexualemanzipatorischer Gruppen aus NRW Auf dem gestrigen Christopher-Street-Day (CSD) in Köln veröffentlichten zahlreiche sexualemanzipatorische Gruppierungen aus der lesbisch-schwulen Szene eine "Kölner Erklärung" (nachzulesen unter www.konsumschwuchtel.de) gegen den Gesetzentwurf zur Homo-Ehe, der am kommenden Freitag erstmals im Bundestag beraten werden soll. Hierzu erklärt Dirk Ruder Bundessprecherin des wissenschaftlich-humanitäre komitees (whk) Rheinland: Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf putschen Regierung und Lesben- und Schwulenverband (LSVD) gegen die Vielfalt der Lebensweisen. Die überfallartige Bekanntgabe des Papiers durch den grünen Bundestagsabgeordneten und LSVD-Sprecher Volker Beck am 23. Juni hat bei zahlreichen emanzipatorisch arbeitenden Lesben-, Schwulen-, Bi- und Transsexuellengruppen Wut, Empörung und heftigen Widerspruch ausgelöst. LSVD-Unterhändler Beck hat in den letzten Wochen Öffentlichkeit und Homo-Gruppen systematisch über den Stand seiner Geheimverhandlungen mit Justizministerin Däubler-Gmelin getäuscht. In den letzten Wochen hieß es immer wieder, es läge noch gar kein Entwurf vor. Das nun bekannt gewordene Papier atmet den disziplinierenden Geist der 50er Jahre und ist im europäischen Vergleich mit Abstand die konservativste Regelung. Sie hebt alles auf, wovon sich Homosexuelle seit Jahrzehnten zu emanzipieren versuchen. Die Behauptung des LSVD, dass 80% aller Homosexuellen heiraten wollten, ist eine schlichte Propagandalüge und im Vergleich zu seriösen skandinavischen Untersuchungen geradezu grotesk. Das geplante Gesetz ist ein homosexueller Sonderparagraph, der mehr Menschen diskriminiert als er gleichstellt. Wir werden ihn mit allen politischen Mitteln verhindern. Die Pläne der Bundesregierung sind ein beispielloser Versuch der Disziplinierung sexueller Minderheiten und die schärfste Provokation einer deutschen Regierung seit Einführung des unsäglichen Schwulenparagraphen §175 im Jahre 1871. Erst im letzten Herbst hat Bundesjustizministerin Däubler-Gmelin (SPD) lesbisch-schwule Homo-Ehe-GegnerInnen explizit von den Beratungen zur rechtlichen Gleichstellung von Homosexuellen ausgeschlossen. Diese Art von Geheimverhandlungen gegen unseren Willen und über unsere Köpfe hinweg werden wir nicht weiter dulden. Der Heimholung ins Hetero-Reich widersetzen wir uns entschieden. | |
Pressemitteilung der Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule und Lesbische Paare e.V. Großer Schritt mit Stolpersteinchen 05.07.2000 Großer Schritt mit Stolpersteinchen Zu den Plänen der Bundesjustizministerin zur Einführung einer Eingetragenen Partnerschaft erklärt Axel Blumenthal, Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule und Lesbische Paare e.V.: Das lange Warten hat ein Ende! Seitdem im August 1992 bundesweit 250 Paare die Standesämter stürmten, von denen sich viele in unserer Bundesarbeitsgemeinschaft organisiert haben, haben wir auf den Moment gewartet, an dem die gesellschaftlich längst anerkannte Forderung nach einer Eingetragenen Partnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare von einer Bundesregierung umgesetzt wird. Nach langem Zögern und aus unserer Sicht zähem Verhandeln hat die rot-grüne Koalition einen Entwurf vorgelegt, mit dem wir als Adressaten zwar nicht restlos zufrieden sein können; ein großer Schritt ist es aber allemal. Es fehlt die Möglichkeit zumindest einer Co-Adoption für den Partner bzw. die Partnerin, es fehlen klare Angaben zur Hinterbliebenenversorgung. Trotzdem löst der Gesetzentwurf viele Probleme, vor denen die Paare unseres Verbandes immer wieder standen. Die CDU wird nicht müde zu behaupten, wir könnten all unsere Probleme durch privatrechtliche Erklärungen der Partner lösen. Dies ist nicht wahr. Weder die Aufenhaltsgenehmigung für ausländische Partner, noch erbschafts- oder erbschaftssteuerrechtliche Fragen konnten oder können so gelöst werden. Dies hat der Deutsche Anwaltsverein (DAV) im November 99 bestätigt. Dies bestätigt das Gutachten des Max-Planck-Institutes für ausländisches und internationales Privatrechtrecht in der von der Bundesjustizministerin in Auftrag gegebenen Studie. Wir fordern die CDU auf, die Eingetragene Partnerschaft nicht länger als Bedrohung für Ehe und Familie darzustellen. Dies ist schlichtweg absurd. Weder ist es unser Interesse, Ehe und Familie in ihrer gesellschaftspolitischen Bedeutung zu entwerten, noch wird sich ein heterosexuelles Liebespaar durch die bloße Existenz einer gesetzlichen Regelung für gleichgeschlechtliche Paare vom Heiraten abhalten lassen. Dies ist billigste Polemik. Es geht hier um Rechtssicherheit für unsere Partnerschaften. Das nimmt niemandem etwas weg und entwertet die Ehe in keiner Weise. Auch die Familien werden nicht gefährdet, sondern geschützt: Da Familie ist, wo Kinder sind (in dem Punkt sind sich die großen Parteien längst einig), gibt es auch längst die Realität schwuler und lesbischer Familien jenseits von Patrick Lindner. Nicht erst seit gestern, sondern seit Jahrzehnten. Auch für diese Beziehungen brauchen wir einen gesetzlichen Rahmen. Hier geht uns der rot-grüne Gesetzentwurf noch nicht weit genug. Es ist im 21. Jahrhundert - bzw. kurz davor - an der Zeit, gesellschaftliche Veränderungen zu akzeptieren und konstruktiv zu begleiten, anstatt gebetsmühlenartig den Untergang an die Wand zu malen. Schon bei der Änderung des Namensrechtes für Eheleute wurde dies befürchtet. Schwule und Lesben als Singles, Paare und Familien mit Kindern sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Und als solche fordern wir die Anerkennung und Gleichstellung unserer Partnerschaften. Mit allen Pflichten. Mit allen Rechten. Wir fordern die Bundesregierung und die rot-grüne Koalition auf, den Entwurf ohne Abstriche zügig umzusetzen. Die CDU und FDP fordern wir auf, "mitten im Leben" zu stehen und den Gesetzentwurf nicht als Spielball in der Blockadepolitik zu benutzen. Es geht hier um Menschen und ihre Menschenrechte, nicht um Ideologien. | |
Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Buendnis 90/Die Gruenen Eingetragene Lebenspartnerschaft: Koalition haelt Kurs 03.07.2000 Die rechtspolitischen Sprecher der Koalition Volker Beck (Buendnis 90/DieGruenen) und Alfred Hartenbach (SPD) erklaeren: Die Koalition haelt Kurs bei der Eingetragenen Lebenspartnerschaft. Es bliebt beim vorgesehenen Zeitplan: Am Dienstag wollen wir den Gesetzentwurf in den Fraktionen abschliessend beraten. Am Freitag dieser Woche soll die erste Lesung im Bundestag sein. Der Gesetzentwurf enthaelt ein ausgewogenes Verhaeltnis von Rechten und Pflichten fuer die Eingetragene Lebenspartnerschaft. Buendnis 90/Die Gruenen wie SPD treten beide seit Jahren gegen die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften ein. Wir rechnen deshalb mit einer breiten Zustimmung in den Koalitionsfraktionen. | |
Pressemitteilung des LSVD (Lesben & Schwulenverband Deutschland) | |
Pressemitteilung der Alspol (AK lesbischer & Schuler Polizeibeamter in NRW) | |
Pressemitteilung des VK (Völklinger Kreis) | |
Pressemitteilung der LSU NRW (Lesben & Schwule in der Union) | |
Pressemitteilung des ehem. Landesvorsitzenden der Schwusos Achim Schipporeit |
Donnerstag, 15. Juni 2000:
In zwei Tagen geht es richtig los: Die große Parade startet von der Langen Reihe durch die Innenstadt bis zu den Landungsbrücken. Hamburg bereitet sich vor: Gestern berichtete auch die Hamburger Morgenpost über das Ereignis
Auch das Schmidt's Tivoli ist in diesem Jahr wieder mit dabei. Und zum 20 Geburtstag des CSD Hamburg etwas Besonderes einfallen lassen: auf dem Tivoli-Wagen wird eine Web-Kamera mitgenommen, die während der Fahrt Bilder live ins Netz überträgt. Vom Wagen selbst verteilen die Leute vom Schmidt's, der Wunderbar und West rote Rosen, Kondome und Gleitcreme als Plädoyer für Safer Sex.
Natürlich wird auch die Politik nicht zu kurz kommen. Die GAL z.B. präsentiert sich mit einer eigenen kleinen Bühne dem Straßenfest. Am Wochenende gibt es ausführliche Infos und Interviews zu aktuellen Themen:
Auch Pink Channel ist in diesem Jahr wieder mit dabei. Die Damen und Herren präsentieren ein buntes 20-stündiges Programm und sorgen für Stimmung auf der Bühne. Dazu gibt es Talks und Diskussionen. Das Ganze wird auch in diesem Jahr wieder kräftig unterstützt vom Offenen Kanal Hamburg.
Weiter mit dabei ist das TV-Magazin HomoViel. Das Team wird zusammen mit Didine van der Platenvlotbrug und Blessless Mahoney durch die Menschenmassen streifen, interviewen und Eindrücke aufnehmen. Das Ergebnis seht ihr dann am Mittwoch, den 21. Juni in der HomoViel-Sendung.
Donnerstag, 8. Juni 2000:
Am 6. Juni 2000 veranstaltete der Verband binationaler Familien und Partnerschaften - iaf e.V. Hamburg - in seinem Zentrum im Eidelstedter Weg 64 einen Infoabend zu binationalen lesbischen und schwulen Paaren. Als Referenten waren der bundesweite Projektkoordinator und Leiter des Beratungsprojekts, Dr. Jörg Wegner, sowie Ralph Heick von der Leschiakgruppe Bremen dabei.
Bisher mussten sich Ratsuchende an die Beratungsstelle und Selbsthilfegruppe in Bremen wenden. Das rege Interesse am Infoabend ist nun Anlass, die Gründung einer Ortsgruppe in Hamburg zu starten.
Für das Gründungstreffen steht nun der Dienstag, der 11.7.2000, um 19 Uhr in den Räumlichkeiten der iaf (iaf Zentrum Hamburg, Eidelstedter Weg 64, 20255 Hamburg, U-Bahn-Halt: Lutterothstr) fest. Bei diesem Treffen sind weitere lesbische und schwule binationale Paare sowie lesbische und schwule MigrantInnen gern gesehen.
Wer weitere Infos benötigt, wende sich an folgende Stellen:
JW, OH
siehe auch:
Mittwoch, 7. Juni 2000:
Das Modell der Hamburger Ehe ist nicht nur ein Modell, das politisch relevant ist. Bei der Volksfürge Hamburg erhalten lesbische und schwule MitarbeiterInnenmit eingetragenen Partnern Leistungen, wie sie bisher nur heterosexuellen Verheirateten zuerkannt wurden.
Konkret bedeutet dies, dass es ein verbrieftes Recht auf Sonderurlaub bei schweren Erkrankungen des/der PartnerIn, bei Hochzeiten oder Sterbefällen sowie ein Bezugsrecht für Hinterbliebenenbezüge durch den Partner gibt. Dieses Recht gilt bisher nur in Hamburg, die Erweiterung wird aber auf andere Bundesländer ausgedehnt, sobald dort ähnliche rechtliche Regelungen verabschiedet werden.
Farid Müller (GAL, schwulenpolitischer Sprecher) zeigte sich erfreut über die postive Entwicklung: "Betriebliche Leistungen fü,r Mitarbeit und Mitarbeiterinnen spielen [...] eine große Rolle für Beschäftigte. Dass dies nun ab jetzt nicht mehr an die klassische Mann-Frau-Ehe geknüpft ist, würdigt die gesselschaftliche Realität und [...] die Partnerschaftsregistrierung."
Bislang erkannten öffentliche Stellen wie Krankenhäuser (Auskunftsrecht), die ZVS (Studienplätze) und die Sozialämter (Wohnberechtigungsscheine) die eingetragene Partnerschaft an. Nun öffnet sich mit dem Hamburger Versicherer ein Privatunternehmen der gesellschaftlichen Entwicklung.
Farid Müller forderte andere Unternehmen auf, dem Beispiel der Voksfürsorge zu folgen und "der Diskriminierung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften zumindest in ihrem Wirkungskreis ein Ende zu setzen."
OH
Mittwoch, 31. Mai 2000:
Es ist eines der bedeutendsten Ereignisse für Hamburg in diesem Jahr: Vom 31. Mai bis zum 4. Juni findet der 94. Katholikentag in Hamburg statt.
Auch für Schwule und Lesben ist der Katholikentag spannend, denn erstmals kommen relevante Themen im offiziellen Programm des Kirschentages vor. Hier einige Beispiele:
Mit dabei sind in diesem Jahr sowohl die Luk (Lesben und Kirche) und die Huk (Homosexuelle und Kirche). Beide sind an Veranstaltungen beteiligt und können in den Messehallen besucht werden:
Die HUK wird in diesem Jahr als thematischen Schwerpunkt die Akzeptanz von lesbischen und schwulen Mitarbeitenden im kirchlichen Dienst einerseits und andererseits im ehrenamtlichen Bereich behandeln. Ein weiterer Punkt ist der Umgang mit HIV-positven und an AIDS erkrankten Menschen.
Der Umgang der katholischen Kirche mit Schwulen und Lesben scheint sich in den letzten Jahren geändert zu haben. Dieser Schein trügt jedoch, denn "auch wenn die HuK bei der inhaltlichen Planung zur Mitwirkung eingeladen war, bleibt die römisch-katholische Kirche von einer Anerkennung schwuler und lesbischer Lebensformen weit entfernt", so die HUK. Als konkretes Beispiel nannte Thomas Wunsch, Pressesprecher der HuK, in diesem Zusammenhang die Ablehnung der Eintragung homosexueller Partnerschaften.
Freitag, 19. Mai 2000:
Das CSD-Team hat weitere Infos herausgegeben: Was läuft wann wie wo?
1. Straßenfest: In diesem Jahr wird es zwei Bühnen geben. Die eine wird druch den Offenen Kanal Hamburg bestritten. Die andere Bühne wird direkt vor dem alten Elbtunnel aufgestellt. Hier werden zahlreiche bekannte Stars auftreten, z.B.:
nur, um einige zu nennen. Das Straßenfest startet am Freitag, den 16.6. um 14.00 Uhr (Ende: 22.00 Uhr), wird am Samstag ab 11.00 Uhr fortgesetzt (Ende: 24.00 Uhr) und endet am Sonntag um 22.00 Uhr.
2. Parade: Die Parade wird in diesem Jahr vom NDR, HH1, RTL und Sat.1 aufgezeichent un in den entsprechenden Programmen gezeigt. Der NDR zeigt in einer Livesendung vom 15.35 Uhr bis 17.00 Uhr die Höhepunkte. Als CSD-Botschafter konnten in diesme Jahr Corny Littmann, Olivia Jones, Lilo Wanders, Rainer Jarchow, Farid Müller, Lutz Kretschmann und Ole van Beust gewonnen werden. Angeführt wird die Parade von Ortwin Runde, dem Ersten Bürgermeister der Stadt Hamburg.
3. Pride-Party: Wie schon angekündigt, steigt die Pride-Party am 17. Juni ab 22.00 Uhr auf der Cap San Diego. Der Eitnritt kostet DM 20,00. der Erlös geht an den CSD-Verein zur Finanzierung des CSD 2001.
Freitag, 5. Mai 2000:
Gut ein Jahr nach der Einführung der "eingetragenen Partnerschaft" wird heute die 100. Ehe in Hamburg-Altona geschlossen. Heiko Schmidt und Fabio Di Marcello werden sich um 12.30 Uhr ins Partnerschaftsbuch eintragen lassen.
Die erste von staatlicher Seite ermöglichte Eintragung von gleichgeschlechtlichen Paaren feiert ihren ersten Geburtstag. So spricht Krista Sager, Senatorin für Gleichstellung der Stadt Hamburg, von einem Erfolg der Gessetzgebung in der Hansestadt. "Die Hamburg-Ehe hat viel dazu beigetragen, dass die Akzeptanz für gleichgeschlechtliche Lebensweisen in ganz Deutschland gestiegen ist", sagte Sager in einem Gespräch mit der dpa.
Dieser und andere Erfolge haben jedoch ihre Grenzen, denn die "Hamburger Ehe" - wie die "Eingetragene Partnerschaft" auch gennant wird - hat nur symbolischen Wert. Die rechtliche Gleichstellung in Bereichen wie z.B. im Miet-, Steuer-, Adoptions- und Erbrecht sowie die Versorgungsplicht u.ä. Gesetze können nur durch den Bund beschlossen werden.
Klaus Jetz, Sprecher des LSVD (Lesben- und Schwulenverband Deutschland), nutzte daher auch den Anlass, die Bundesregierung auf den Bedarf an gleichgeschlechtlichen Eheschließungen hinzuweisen. Der Hamburger Senat habe mit einem "guten Beispiel" einen "klaren Appell an die Bundesregierung" gerichtet, so Klaus Jetz.
Ob dieser Appell an die Bundesregierung Früchte trägt, bleibt abzuwarten, denn der einzige Versuch der jetzigen Bundesregierung, die versprochene "Einführung des Rechtsinstituts der eingetragenen Lebenspartnerschaft mit Rechten und Pflichten", im Dezember letzten Jahres zeigte sich vielmehr als halbherziger Versuch. Seitdem ist nicht mehr viel passiert.
Eines ist jedoch sicher: Die Diskussion um gleichgeschlechtliche Lebensweisen hat begonnen. Selbst konservative Kräfte wie die CDU oder CSU kommen um eine Diskussion nicht mehr herum. Totschweigen klappt einfach nicht mehr. Das beste Beispiel ist die CSU, die nun sogar ein Diskussionsforum zum Thema "gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft" eingerichtet hat.
OH
Montag, 17. April 2000:
Die seit 1993 durchgeführte AIDS-Benefiz-Veranstaltung "Um die Alster gegen AIDS" wird dieses Jahr nicht stattfinden. Das teilte der Pressesprecher von big spender, Michael Färber, mit.
Als Begründung wurden angeführt, die Veranstaltung fiele auf das selbe Wochenende, an dem auch der Deutsche Katholikentag (in diesem Jahr in Hamburg) stattfindet.
Der weitaus wichtiger Grund scheint jedoch die Tatsache zu sein, dass "es in den letzten Jahren zu rapidem Abbau der Generierung von Spendengelder gekommen [ist], so dass unter wirtschaftlichen Aspekten die open-air Veranstaltung zu einem finanziellen Risiko geworden wäre ...quot; Die ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Teilnehmer in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist. Anscheinend hat der "Walk for Life" an Attraktivität verloren.
Was auch immer der Grund für die sinkenden Zahlen ist, big spender reagiert auf diese Entwicklung mit Veränderungen: "big spender wird die Veranstaltung einer kompletten Konzeptänderung unterziehen." Was genau geplant ist, wollte Michael Färber nicht verraten, nur soviel: "Das neue Konzept wird sportlich orientiert sein. Eine Zusammenarbeit mit dem Hamburger Leichtathletikverband ist angestrebt."
Und noch eine Meldung am Rande: Am 17. Juni 2000 startet big spender ein neue Veranstaltung: die "red, hot & summer" AIDS-Benefiz-Party. Ob diese Party von Erfolg gekrönt sein wird, bleibt abzuwarten, denn zeitgleich findet auf der Cap San Diego die Pride-Party des CSD-Teams statt. Wir bleiben dran und informieren Euch über die neuesten Entwicklungen.
OH
Sonntag, 16. April 2000:
Auch in diesem Jahr wird es einen CSD geben - nur wird alles anders. Das Team des CSD stellte am 13. April die neuesten Entwicklungen vor.
Die größte Änderung am Anfang: das Straßenfest des diesjährigen CSDs findet nicht am Jungfernstieg, sondern an den Landungsbrücken auf St. Pauli statt. Auf dem Parkplatz direkt neben dem Alten Elbtunnel werden zwei Bühnen mit einem bunten Programm sowie die üblichen Eß-Buden, Stände aufgestellt. Es soll außerdem einen "Medienpark" für Journalisten aus Rundfunk, Fernsehen und Presse geben. Das Straßenfest beginnt am 16. Juni 2000 und endet am Sonntag, den 18. Juni 2000.
Entsprechend ändert sich auch die Route der Parade: Los geht es am 17. Juni um 11.00 Uhr in der Langen Reihe (Ecke Schmilinksystraße). Von dort aus geht es am Hauptbahnhof (Kirchenallee, Steintordamm) vorbei in die Mönckebergstraße. Die Parade zieht an der Südseite des Rathauses entlang bis zum Rödingsmarkt und folgt von da an dem Gleis der U3 zum den Landungsbrücken. Wie jedes Jahr müssen sich die Teilnehmer, die mit einem Wagen an Parade teilnehmen wollen, anmelden. Entsprechende Unterlagen gibt es bei Hein&Fiete. Der Anmeldeschluss ist der 31. Mai 2000.
Ein weiteres Highlight ist die CSD-Pride-Party, die ebenfalls am Samstag, 17. Juni um 22.00 Uhr startet. Die Party steigt auf der Cap San Diego.
Die Veranstalter sind guter Dinge. Nicht so jedoch einige Wirte in Hamburg. Nach Berichten des "hinnerk" (Ausgabe 4/00) sind Harald Greßl, Besitzer der Nachtclubs "Tom's", "Pit" und "Male" die Standgebühren viel zu hoch und die Lage viel zu ungünstig.
Mit dieser Meinung steht Greßlnicht allein da. Auch Jens Krüger, Besitzer des Bistros "Feelgood" kritisierte die Preispolitik des CSD-Vereins: "Die abgelegene Lage und die immens hohen Standkosten lassen das Risiko, mit finanziellen Einbußen von diesem Straßenfest zurückzukommen, ganz erheblich steigen." An die hohen Besucherzahlen glaubt Jens Krüger nicht. In seinen Augen handelt es sich um eine eklatante Fehlplanung. "Und das unterstütze ich nicht", so Jens Krüger.
Auch spannend: Nach Meldung des "hinnerk" befindet sich Farid Müller, MdHB und schwulenpolitischer Sprecher der GAL, dieses Jahr nicht mehr im Vorstand des CSD-Vereins. Der Grund: Die kommerzielle Vermarktung des CSD.
OH
Samstag, 25. März 2000:
Drei Schwule zwischen Hurricane und Everglades - der amerikanische Bundesstaat Florida ist der sonnig schaurig schreckliche Schauplatz der Geschichte des Berliners Felix Dörstelmann, dem Gewinner des diesjährigen ( vierten ) Literaturpreises der Schwulen Buchläden, der - dotiert mit 2000 Mark - erstmalig in Hamburg verliehen wurde.
In "American Love Story" erzählt er die Geschichte zweier Männer die in ihrem Urlaubs-Wohnmobil einen flüchtigen Bekannten eigentlich nur zur nächsten Stadt, dann aber bis zum bitteren Ende des Dramas mitnehmen. Ein Hurricane und andere Naturgewalten verkommen dabei fast zur Dekoration des Liebes- und Eifersuchtskarussells.
Die Juroren fanden in diesem Werk "die schwierige Aufgabe, zwischen den Zeilen die Welt lesbar zu machen", perfekt gemeistert, so jedenfalls Hans Stempel und Martin Ripkens, die diesen Text unter 118 eingereichten Werken als einen der drei Favoriten für die Endausscheidung nominierten.
Nicht minder preiswürdig erschienen jedoch auch die anderen beiden Werke, die von ihren Autoren im Spiegelsaal des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe vorgestellt wurden: "Cruzeiro do Sul " von Jörg Feiertag aus Graz ist eine poetische Parabel um die Ordnung der Dinge und dem Versuch einer internationalen Beziehung unter dem "Kreuz des Südens", das hier sowohl als Sternbild, als auch als Metapher seinen Auftritt hat.
Der Dritte im Bunde, Johannes Lindhorst, ebenfalls aus Berlin, ließ "Die Baumeister der morgigen Stadt" daher gleich in den Baugruben der Hauptstadt spielen, wo ein Architekt und ein auf der Baustelle jobbender Student den Versuch einer Beziehung zwischen ihren Händen zerbrechen sehen.
Kleine Meisterwerke allesamt, Hoffnungsträger für die deutschsprachige schwule Literatur des neuen Jahrtausends und - wie der Frankfurter Conferencier und Chansonnier Jo van Nelsen in seinem Rahmenprogramm sang - nicht eben immer nur Pornographie.
Christoph Lindenstromberg
Donnerstag, 16. März 2000:
Das "Neue Cinema" ist zu. Das traditionsreiche Kleinkino zeigte gestern Abend seinen letzten Film.
Nach einer Meldung der MOPO litt das Kino an den Erfolgen der großen Multiplex-Kinos. Dem Artikel zufolge gab es schon länger Gerüchte über die Schließung.
Das "Neue Cinema" ist damit das zweite Kino, das innerhalb weniger Jahre seinen Betrieb einstellen musste. Bereits 1996 musste ein anderes Traditionshaus, das "Savoy-Kino" (ebenfalls am Steindamm), dicht machen.
Die Schließung des "Neue Cinema" ist auch ein Verlust für die Szene: Die Lesbisch-schwulen Filmtage nutzten das Lichtspielhaus mehrere Jahre hinweg als Festivalkino.
OH
Dienstag, 14. März 2000:
Das Senatsamt für Gleichstellung (SfG) hat eine neue Broschüre herausgebracht: "Neue Wege, andere Perspektiven - Hamburgische Gleichstellungspolitik 1997 - 2000". Im Mittelpunkt des Infomaterials ist die Gleichstellung von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft.
Das Heftchen gibt einen Überblick über die Abteilungen des SfG. Ein besonderes Augenmerk verdient der Bereich, der sich mit allen Facetten des Themas "Frauen im Beruf"befasst: "Frau im Erwerbsleben", "Frau und Wirtschaft", "Arbeitsrecht/Arbeitsmarktpolitik", "Frau und Wirtschaft" und viele mehr.
Ein weiterer Bereich des SfG befasst sich mit der Stellung der Frau in der Gesellschaft. Hier sind besonders die Abteilung "Frau in Familie und sozialem umfeld, gleichgeschlechtliche Lebensweisen" sowie das Referat "Frau und Stadt/Wohnen/Verkehr/Informationstechnologie" erwähnenswert. Weitere interessante Aspekte wie Gewaltprävention, Schwangerenvorsorge und gleichgeschlechtliche Lebensweisen - auch interessant für Schwule - sollen hier genannt werden.
In dieser Broschüre werden viele Aspekte nur angerissen. Zu jedem Kapitel werden jedoch Telefonnummern, Kontaktpersonen und Hinweise auf weitere Broschüren gegeben. Das Heftchen bietet eine schöne Übersicht über ide Aktivitäten des SfG.
Dieses und weiteres Infomaterial gibt es kostenlos zum Abholen im Foyer der Wirtschaftsbehörde, Alter Steinweg 4 und Wexstraße oder bei Erstattung der Portogebühren unter 040/42841-3326.
OH
Sonntag, 20. Februar 2000:
Hamburg hat eine neue attraktive Ergänzung in der Party-Szene: "Das erste megageile Bärenwochenende in Hamburg". Gestern fand die große Party im "Feelgood" statt.
Das Bistro eröffnete den Blick in eine völlig neue Welt: Im gesamten Haus tummelten sich Bären und ihre Freunde. Insgesamt 250 Gäste aus Hamburg, Bremen, Berlin, Frankfurt und anderen Städten tanzten, kuschelten und genossen den Abend.
Das Bärenwochenende startete bereits am Freitag, dem 18. Februar mit einem Sauna-Abend in der "Apollo-Sauna" in der Max-Brauer-Allee. Mit 188 Gästen war die Sauna hoffnungslos überfüllt, wer zu spät kam, musste entweder warten oder später zum Bären-Welcome ins "Willi's for you" kommen.
Der Erfolg der Veranstaltung zeigt, dass derartige Parties in Hamburg angesagt sind. Die Nordbären kündigten daher auch an, diese Veranstaltung auf alle Fälle zu wiederholen und in unregelmäßen Abständen anzubieten. Der nächste Termin ist in der Zeit um den Hamburger CSD (16.-18.6.2000) geplant. Hamburg.gay-web wird euch rechtzeitig darüber informieren.
Fazit: Das Bärenwochenende war eine gelungene Veranstaltung, die hoffentlich bald wieder kommen wird.
Oliver Hoogvliet
Mittwoch, 9. Februar 2000:
Künftig sollen Lesben und Schwule ein Recht darauf haben, von Krankenhausärzten Auskunft über den Gesundheitszustand ihrer Partnerin oder ihres Partners zu erhalten. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat der Hamburger Senat am 08.02.2000 beschlossen. Bisher durften Ärztinnen und Ärzte nur den direkten Angehörigen eines Kranken Auskunft erteilen.
Der Gesetzesentwurf sieht eine Änderung des § 11 des Hamburgischen Krankenhausgesetzes vor. Dieser lautet wie folgt:
§ 11 Übermittlung von Patientendaten
(1) Das Krankenhaus darf Patientendaten an Dritte übermitteln, soweit dies erforderlich ist (...)
6. zur Unterrichtung von Angehörigen, Partnerinnen und Partnern gleich- oder verschiedengeschlechtlicher Lebensgemeinschaften und Seelsorgern, soweit der Patient nicht einen gegenteiligen Willen kundgetan hat oder sonstige Anhaltspunkte dafür bestehen, dass eine Übermittlung nicht angebracht ist
"Mit dieser Neuregelung wollen wir in Hamburg unseren Weg hin zu einer rechtlichen Gleichstellung lesbischer und schwuler Paare konsequentfortsetzen", erklärte Gleichstellungssenatorin Krista Sager (GAL).
Auch Gesundheitssenatorin Karin Roth (SPD) steht hinter der Neuregelung: "Die Beschränkung derartiger Auskünfte ist nicht mehr zeitgemäß [...]. Es ist daher eine Neuregelung für alle in gleich- und verschiedengeschlechtlicher Partnerschaft Lebenden vorgesehen [...]".
Die gestern vom Senat beschlossene Gesetzesänderung muss nun durch die Bürgerschaft beschlossen werden. Das neue Gesetz würde dann ca. Mitte März in Kraft treten.
NT/OH
Freitag, 28. Januar 2000:
Das Magazin HomoViel geht heute mit einem neuen Programm aus Sendung: HomoViel vor Ort.
Die Macher des Magazins haben sich in den letzten Jahren immer wieder um Beiträge aus der Kunst- und Kulturszene bemüht. Ihnen fiel dabei auf, dass eine Menge dessen, was sie aufnehmen, unter den Tisch fällt, da in einer einstündigen Magazin-Sendung immer nur maximal zehnminütige Kurz-Beiträge gesendet werden können.
Das soll sich mit HomoViel vor Ort ändern: HomoViel zeigt in einer Stunde komplette Mitschnitte und Highlights in längerer Fassung. Heute abend gibt es den Mitschnitt des Theaterstücks "Wer hat Agatha Christie ermordet?", das Mitte Dezember im MHC vom Theater Megapearls aufgeführt wurde.
Sonntag, 23. Januar 2000:
Die Tage des alten Café Magnus im MHC sind gezählt: Seit gestern heißt das neu eröffnete Bistro "feelgood".
Vor genau einem Jahr übernahm Jens Krüger (Bild links) des Café Magnus. Sein Ziel, so der Jungunternehmer, war es, dem Café einen neuen Anstrich, ein angenehmeres Ambiente und einen besseren Service zu verpassen.
Die Renovierungsarbeiten gingen noch weiter: Der Raum sollte vergrößert und mit einem neuen Tresen bestückt werden. Diese Arbeiten wurden im vergangenen Dezember beendet.
Bei der Einweihungsparty, die gestern in kleinen Kreis stattfand, lobte der Vorstand der UHA (Trägerverein des MHC) die Leistungen von Jens Krüger in den höchsten Tönen. Er betonte besonders die gute Zusammenarbeit mit dem Verein, die letztendlich dazu führte, dass sich die Gruppen des Hauses wie zuhause fühlen und die Mitgliederzahlen wieder ansteigen.
Nach den Feierlichkeiten gaben dann die "Verzauberten" ihr neuestes Repertoire zum Besten.
Und auch diese Veranstaltung diente einem guten Zweck: Sowohl die Gehälter der an diesem Abend tätigen Mitarbeiter sowie ein Teil der Einnahmen kommen diversen Gruppen zugute: LadyLike, Romeo und Julian, Happy Twens, Belle Alliance, HomoViel, die Einfallspinsel und Soorum werden von der Spendenfreudigkeit der Gäste profitieren.
Auch hamburg.gay-web wünscht Jens noch weitere erfolgreiche Jahre.
OH