Samstag, 07. Dezember 2024
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Die 11. Lesbisch-Schwulen Filmtage

Donnerstag, 12. Oktober 2000:

Die 11. Lesbisch-Schwulen Filmtage

Vom 17. bis 22. Oktober 2000 läuft das Leben vor uns wie ein Film ab. Und damit das nicht ein Horrortrip, sondern das reinste Vergnügen wird, hat sich das Team von Querbild e.V., dem Trägerverein der LSF, einiges einfallen und zuschicken lassen, um uns das Festival zu versüßen.

Sehenswert sind jedoch nicht nur die Filme, auch das Rahmenprogramm bietet einiges:

Am 17. Oktober: Die Eröffnung
Im Zeise Kino 1 stimmen ab 20.00 Uhr Didine und Blessless auf das kommende Festival ein. Als Eröffnungsfilm wird "But I'm A Cheerleader" gezeigt

Am 20. Oktober: Die Filmtage-Party
Das Absolut ist auch in diesem Jahr Veranstaltungsort der LSF-Party. Für 15,-/12,- DM geht es ab 23.00 Uhr rund. Für die Musik sorgen DJ Ellen und DJ Hildegard. Zu Gast ist außerdem vor Ort: Miss Murphy

Während der Filmtage: Die Nachtbar
Irgendwo in Hamburg: ein Ort, der speziell für die Besucher und Freunde der LSF eingerichtet wurde. Sein Name: die Nachtbar. Dort könnt ihr tanzen, trinken, flirten, lästern... Hört euch einfach während der Filmtage um, dann erfahrt ihr bestimmt, wo sie liegt.

Während der Filmtage: Hello Pretty, Pretty!
Wer mehr erfahren möchte, dem sei das TV-Magazin zu den LSF empfohlen. "Hello Pretty, Pretty!" zeigt euch vom 18. bis 21. Oktober, jeweils von 19.00 Uhr bis 19.30 Uhr, Streiflichter vom vergangenen Tag und Hinweise für den kommenden Abend. Präsentiert wird euch das Magazin von HomoViel im Offenen Kanal (Kabelkanal 2).

Am 28. Oktober: Das Nachbeben
Im Metropolis findet ab 21.00 Uhr die Prämierung der Ursula-Preisträger statt. Es gibt Preise für den besten schwulen und den besten lesbischen Kurzfilm. Für den besten europäischen Langfilm gibt es außerdem die Eurola als zusätzliche Auszeichnung.

 

Lederparty 2000

Sonntag, 23. Juli:

Lederparty 2000

Auch in diesem Jahr findet wieder die Lederparty des MSC Hamburg an den Landungsbrücken statt. Besondere Highlights der Veranstaltung (übrigens eine der größ Leder-Events in Europa) sind die Parties in der Fabrik und auf der Cap San Diego.

Das Ledertreffen startet in diesem Jahr am Mittwoch, den 9. August. Beteiligt sind auch in diesem Jahr viele Lederkneipe und -discos. Höhepunkte der Veransltatung sind die Parties in der Fabrik und auf der Cap San Diego. Die Preise dafür sind auch in diesem Jahr wieder gesalzen:

 

Was?Wann?Wo?Preis
Hot & Horny11.8., 21.00UhrFabrikDM 10 (Mitglieder)
DM 20 (Rest)
The Leatherparty 12.8., 21.00UhrCap San DiegoVorverkauf:
DM 20,00 (Mitglieder)
DM 30,00 (Rest)
Abendkasse:
DM 20,00 (Mitglieder)
DM 40,00 (Rest)

ACHTUNG: Der Veranstalter kann leider keine Schlafplätze zur Verfügung stellen.

Homoehe 2000

Pressemitteilungen und Links

Seit dem Regierungswechsel 1998 wartet die schwul-lesbische Community auf Verbesserungen der rechtlichen Situation. Ob Antidiskriminierungsgesetz, Schwule in der Bundeswehr oder Strafrechtsreform, viele Themen wurden bisher halbherzig angepackt. Seit dem 23.06.00 einen Tag vor dem CSD in Berlin, haben sich die beiden Regierungsparteien auf weitgehende Änderungen geeinigt. Diese Änderungen haben bei den schwul-lesbischen Verbänden und Gruppen vollkommen unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen, genauso vielfältig wie die Community nun einmal ist. Dies versuchen wir anhand der nachfolgenden Pressemitteilungen zu dokumentieren. Ferner findet Ihr weiterführende Links und den Gesetzestext als selbstextrahierende Windowsdatei sowie im plattformunabhängigen pdf-Format (hierzu wird der Acrobat Reader benötigt) weiter unten.

 weitere Mitteilungen hier
Pressemitteilung der BAG LesBiSchwule Eltern & PartnerInnen e.V.
Eingetragene Partnerschaft nur geringer Fortschritt für Lesben und Schwule mit Kindern
Berlin, 26.06.2000

Die Bundesarbeitsgemeinschaft LesBiSchwule Eltern & ParnterInnen e.V. (love makes a family) begrüßt die geplante Gesetzesvorlage der rot/grünen Koalition zur "eingetragenen Partnerschaft" als wichtigen Beitrag zum Abbau von Diskriminierungen von lesbischen und schwulen Lebensgemeinschaften.
Wir bemängeln aber die Zurückhaltung in den Punkten, die das Zusammenleben von Lesben und Schwulen mit Kindern betreffen. Insbesondere die Frage des gemeinsamen Adoptionsrechts, des Kindersorgerechts, des Erziehungsurlaubes für lesbisch und schwule Paare mit Kindern, sowie die fehlende Unterstützung von Lesben und Schwulen mit Kinderwunsch.
Die Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin begründete in einem Interwiev mit dem Kölner "Sonntags-Express" das Fehlen einer Adoptionsregelung für Lesben und Schwule damit, daß es bereits möglich sei als Einzelperson Kinder zu adoptieren, wenn es dem Kindeswohl entspreche. Sie machte ferner deutlich, dass es bei der Adoption nur um das Wohl des Kindes und nicht um die Rechte von Erwachsenen gehe.
Fakt ist jedoch das lesbischen und schwulen Paaren auch nach einer möglichen standesamtlichen Eintragung ein gemeinsamer Adoptionsantrag verwehrt bleibt. Gleiches gilt auch für unverheiratete heterosexuellen Paare.
Dies und die bei anderer Gelegenheit oft benutze Aussage, dass dieses Thema sehr behutsam angegangen werden müsse vermittelt leicht den Eindruck, dass es dem Kindeswohl möglicherweise schaden könnte, wenn es bei einem gleichgeschlechtlichen Paar aufwachsen würde. Auch wenn durch prominente Beispiele wie Patrick Lindner versucht wird diesem Bild entgegen zu wirken, erscheint es, als kämen alleinstehende Personen als potentielle "Eltern" ehr noch in Frage als Unverheiratete bzw. zukünftig eingetragene gleichgeschlechtliche Paare.
Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass es für Kinder wichtig ist zwei elterliche Bezugspersonen zu haben. Ferner wurde in Studien festgestellt, dass gleichgeschlechtlich orientierten Menschen sich in ihrem Erziehungsverhalten nicht von Heterosexuellen unterscheiden. Auch entwickeln sich Kinder in homosexuellen Elternhäusern in gleicher Weise, wie in heterosexuellen Familien. Es bleibt für uns somit unverständlich warum nur Ehepaaren und Einzelpersonen die Möglichkeit zur Adoption von Kindern gewährt wird.
Kinder haben ein Recht auf Eltern die sie lieben. Warum sollten diese Kriterien nur Ehepaare und Einzelpersonen erfüllen?
Sogar bei der Vermittlung von Pflegekindern werden Homosexuelle gemeinsam als Pflegeeltern anerkannt und, wenn auch noch recht selten, vermittelt. Warum dann nicht bei der Adoption ?
Schon die CDU-geführte Bundesregierung hat in ihrem Familienbericht 1995 festgestellt: "...
Ein Beitrag gleichgeschlechtlich orientierter Menschen zur Erziehung der nachfolgenden Generation ist auch ein Beitrag zur Weiterentwicklung des menschlichen Humanvermögens".
In der Bundesrepublik leben bereits rund 1,5 Millionen Lesben und Schwule mit Kindern. Andere Schätzungen gehen sogar davon aus das bereits jede dritte Lesbe und jeder fünfte Schwule Kinder erzieht. Und eine sehr große Zahl von Lesben und Schwulen würden gerne Kinder haben, wenn die gegen sie immer noch herrschenden Vorurteile endlich abgebaut wären.
Die Zurückhaltung bei der Behebung von familienrechtlichen Ungerechtigkeiten für Lesben und Schwule mit Kindern, schadet nicht nur den Eltern sondern in einem besonderen Maße auch deren Kindern. Denn diese müssen sich nach wie vor in Schule und Gesellschaft für die Homosexualität ihrer Eltern rechtfertigen und werden ebenfalls mit typischen Vorurteilen gegenüber Lesben und Schwulen konfrontiert.
Diese unbegründeten Vorurteile und Diskriminierungen von Lesben und Schwulen dürfen nicht als Argument mißbraucht werden, ihnen das Recht auf Familie und Kindern zu verwehren. Es würde ansonsten bedeuten, dass Homosexualität doch nicht so "normal" ist wie es mit dem Gesetz zur eingetragenen Partnerschaft erreicht werden soll.
Die Bundesarbeitsgemeischaft LesBiSchwule Eltern & PartnerInnen fordert daher die Koalitionsfraktionen auf, neben der Bearbeitung des Gesetzentwurfes zur eingetragenen Partnerschaft, familienrechtliche Benachteiligungen von Lesben und Schwulen mit Kindern zu beseitigen:
  1. Familienrechtlichen Bestimmungen die heterosexuellen Paaren mit Kindern zugute kommen müssen gleichermaßen für lesbische und schwule Paaren mit Kindern gelten.
  2. eingetragen lesbische und schwule Paaren aber auch unverheirateten Paaren muß ermöglicht werden, gemeinsam wie Eheleute und Einzelpersonen einen Adoptionsantrag stellen zu dürfen, der dann gleichberechtigt zu beurteilen ist.
  3. Unverheiratet und gleichgeschlechtliche Paare müssen die Möglichkeit haben sich den Erziehungsurlaub wie Eheleute teilen zu können.
  4. Gesetzliche Bestimmungen die das Sorgerecht und Umgangsrecht von Kindern betrifft müssen in gleicher Weise auch für homosexuelle Eltern gelten.
  5. Familienpolitisch müssen Maßnahmen erarbeitet werden, die Lesben und Schwule in Ihrem Kinderwunsch unterstützen und helfen diesen zu realisieren.
  6. Bildungspolitisch sind Maßnahmen zu erarbeiten, die deutlich machen, dass Homosexuelle Elternschaft denen heterosexueller Elternschaft gleichgestellt ist und von Staat gleichermaßen gefördert wird.
Klaus-Peter Büchner und Jana Tschorn Bundesvorstand

 

Pressemitteilung des whk (wissenschaftlich humanitäres komitee).
Lesbisch-schwules Signal gegen die Homo-Ehe
Köln, 03.07.2000

Lesbisch-schwules Signal gegen die Homo-Ehe
Regierung und Schwulenverband putschen gegen Vielfalt der Lebensweisen/
whk unterstützt Kölner Erklärung sexualemanzipatorischer Gruppen aus NRW
Auf dem gestrigen Christopher-Street-Day (CSD) in Köln veröffentlichten zahlreiche sexualemanzipatorische Gruppierungen aus der lesbisch-schwulen Szene eine "Kölner Erklärung" (nachzulesen unter www.konsumschwuchtel.de) gegen den Gesetzentwurf zur Homo-Ehe, der am kommenden Freitag erstmals im Bundestag beraten werden soll. Hierzu erklärt Dirk Ruder Bundessprecherin des wissenschaftlich-humanitäre komitees (whk) Rheinland:
Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf putschen Regierung und Lesben- und Schwulenverband (LSVD) gegen die Vielfalt der Lebensweisen. Die überfallartige Bekanntgabe des Papiers durch den grünen Bundestagsabgeordneten und LSVD-Sprecher Volker Beck am 23. Juni hat bei zahlreichen emanzipatorisch arbeitenden Lesben-, Schwulen-, Bi- und Transsexuellengruppen Wut, Empörung und heftigen Widerspruch ausgelöst.
LSVD-Unterhändler Beck hat in den letzten Wochen Öffentlichkeit und Homo-Gruppen systematisch über den Stand seiner Geheimverhandlungen mit Justizministerin Däubler-Gmelin getäuscht. In den letzten Wochen hieß es immer wieder, es läge noch gar kein Entwurf vor. Das nun bekannt gewordene Papier atmet den disziplinierenden Geist der 50er Jahre und ist im europäischen Vergleich mit Abstand die konservativste Regelung. Sie hebt alles auf, wovon sich Homosexuelle seit Jahrzehnten zu emanzipieren versuchen.
Die Behauptung des LSVD, dass 80% aller Homosexuellen heiraten wollten, ist eine schlichte Propagandalüge und im Vergleich zu seriösen skandinavischen Untersuchungen geradezu grotesk. Das geplante Gesetz ist ein homosexueller Sonderparagraph, der mehr Menschen diskriminiert als er gleichstellt. Wir werden ihn mit allen politischen Mitteln verhindern. Die Pläne der Bundesregierung sind ein beispielloser Versuch der Disziplinierung sexueller Minderheiten und die schärfste Provokation einer deutschen Regierung seit Einführung des unsäglichen Schwulenparagraphen §175 im Jahre 1871. Erst im letzten Herbst hat Bundesjustizministerin Däubler-Gmelin (SPD) lesbisch-schwule Homo-Ehe-GegnerInnen explizit von den Beratungen zur rechtlichen Gleichstellung von Homosexuellen ausgeschlossen. Diese Art von Geheimverhandlungen gegen unseren Willen und über unsere Köpfe hinweg werden wir nicht weiter dulden. Der Heimholung ins Hetero-Reich widersetzen wir uns entschieden.

Archiv 2000

Pressemitteilung der Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule und Lesbische Paare e.V.
Großer Schritt mit Stolpersteinchen
05.07.2000

Großer Schritt mit Stolpersteinchen
Zu den Plänen der Bundesjustizministerin zur Einführung einer Eingetragenen Partnerschaft erklärt Axel Blumenthal, Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule und Lesbische Paare e.V.:
Das lange Warten hat ein Ende!
Seitdem im August 1992 bundesweit 250 Paare die Standesämter stürmten, von denen sich viele in unserer Bundesarbeitsgemeinschaft organisiert haben, haben wir auf den Moment gewartet, an dem die
gesellschaftlich längst anerkannte Forderung nach einer Eingetragenen Partnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare von einer Bundesregierung umgesetzt wird. Nach langem Zögern und aus unserer Sicht zähem Verhandeln hat die rot-grüne Koalition einen Entwurf vorgelegt, mit dem wir als Adressaten zwar nicht restlos zufrieden sein können; ein großer Schritt ist es aber allemal. Es fehlt die Möglichkeit zumindest einer Co-Adoption für den Partner bzw. die Partnerin, es fehlen klare Angaben zur Hinterbliebenenversorgung. Trotzdem löst der Gesetzentwurf viele Probleme, vor denen die Paare unseres Verbandes immer wieder standen.
Die CDU wird nicht müde zu behaupten, wir könnten all unsere Probleme durch privatrechtliche Erklärungen der Partner lösen. Dies ist nicht wahr. Weder die Aufenhaltsgenehmigung für ausländische Partner, noch erbschafts- oder erbschaftssteuerrechtliche Fragen konnten oder können so gelöst werden. Dies hat der Deutsche Anwaltsverein (DAV) im November 99 bestätigt. Dies bestätigt das Gutachten des Max-Planck-Institutes für ausländisches und internationales Privatrechtrecht in der von der Bundesjustizministerin in Auftrag gegebenen Studie.
Wir fordern die CDU auf, die Eingetragene Partnerschaft nicht länger als Bedrohung für Ehe und Familie darzustellen. Dies ist schlichtweg absurd. Weder ist es unser Interesse, Ehe und Familie in ihrer gesellschaftspolitischen Bedeutung zu entwerten, noch wird sich ein heterosexuelles Liebespaar durch die bloße Existenz einer gesetzlichen Regelung für gleichgeschlechtliche Paare vom Heiraten abhalten lassen. Dies ist billigste Polemik.
Es geht hier um Rechtssicherheit für unsere Partnerschaften. Das nimmt niemandem etwas weg und entwertet die Ehe in keiner Weise. Auch die Familien werden nicht gefährdet, sondern geschützt: Da Familie ist, wo Kinder sind (in dem Punkt sind sich die großen Parteien längst einig), gibt es auch längst die Realität schwuler und lesbischer Familien jenseits von Patrick Lindner. Nicht erst seit gestern, sondern seit Jahrzehnten. Auch für diese Beziehungen brauchen wir einen gesetzlichen Rahmen. Hier geht uns der rot-grüne Gesetzentwurf noch nicht weit genug.
Es ist im 21. Jahrhundert - bzw. kurz davor - an der Zeit, gesellschaftliche Veränderungen zu akzeptieren und konstruktiv zu begleiten, anstatt gebetsmühlenartig den Untergang an die Wand zu malen. Schon bei der Änderung des Namensrechtes für Eheleute wurde dies befürchtet.
Schwule und Lesben als Singles, Paare und Familien mit Kindern sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Und als solche fordern wir die Anerkennung und Gleichstellung unserer Partnerschaften. Mit allen Pflichten. Mit allen Rechten.
Wir fordern die Bundesregierung und die rot-grüne Koalition auf, den Entwurf ohne Abstriche zügig umzusetzen. Die CDU und FDP fordern wir auf, "mitten im Leben" zu stehen und den Gesetzentwurf nicht als Spielball in der Blockadepolitik zu benutzen. Es geht hier um Menschen und ihre Menschenrechte, nicht um Ideologien.

Archiv 2000

Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Buendnis 90/Die Gruenen
Eingetragene Lebenspartnerschaft: Koalition haelt Kurs
03.07.2000
Die rechtspolitischen Sprecher der Koalition Volker Beck (Buendnis 90/DieGruenen) und Alfred Hartenbach (SPD) erklaeren:
Die Koalition haelt Kurs bei der Eingetragenen Lebenspartnerschaft. Es bliebt beim vorgesehenen Zeitplan: Am Dienstag wollen wir den Gesetzentwurf in den Fraktionen abschliessend beraten. Am Freitag dieser Woche soll die erste Lesung im Bundestag sein. Der Gesetzentwurf enthaelt ein ausgewogenes Verhaeltnis von Rechten und Pflichten fuer die Eingetragene Lebenspartnerschaft. Buendnis 90/Die Gruenen wie SPD treten beide seit Jahren gegen die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften ein. Wir rechnen deshalb mit einer breiten Zustimmung in den Koalitionsfraktionen.

Archiv 2000

Pressemitteilung des  LSVD (Lesben & Schwulenverband Deutschland)
LSVD fordert CDU zum Ja-Wort auf
30.06.2000
Nachdem sich die Koalitionsarbeitsgruppe in der vergangenen Woche auf einen Gesetzentwurf zur Eingetragenen Lebenspartnerschaft geeinigt hat, konzentriert der LSVD nunmehr seine Überzeugungsarbeit vor allem auf die Opposition. Das Gesetz ist in Teilen zustimmungspflichtig und muss den Bundesrat passieren.
Die Union steht nach eigenem Bekunden "mitten im Leben". Wir fordern die CDU auf, ihren familienpolitischen Worten Taten folgen zu lassen und uns endlich das Jawort zu geben. Ein Nein zur Eingetragenen Lebenspartnerschaft wäre absolut weltfremd und der Bevölkerungsmehrheit kaum zu vermitteln. Eine moderne Volkspartei muss die Zeichen der Zeit erkennen und alten ideologischen Ballast über Bord werfen. Wir warnen die CDU davor, eine populistische Politik auf dem Rücken einer Minderheit zu betreiben.
Deshalb demonstriert der LSVD am Sonntag mit der Parole:
"Merkel und Merz, habt ein Herz! Jetzt 'ne gute Tat: Ja im Bundesrat!" ***
Europas größter CSD in Köln - LSVD fordert die CDU zum Ja-Wort für Eingetragene Partnerschaft auf

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Pressemitteilung der  Alspol (AK lesbischer & Schuler Polizeibeamter in NRW)
Schily gegen Homo-Ehe im Beamtenrecht
Köln, 06.07.2000
Mit Erstaunen nehmen wir vom Arbeitskreis lesbischer und schwuler Polizeibediensteter NRW e.V. (AlsPol NRW e.V.) die Absicht des Bundesinnenministers zur Kenntnis, die rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften im Beamtenrecht nicht gelten zu lassen.
Der Deutsche Bundestag will diese Partnerschaften unterstützen, weil die Gesellschaft anerkennt, daß auch in diesen Partnerschaften Solidarität und gegenseitige Verantwortung gelebt werden und feste Partnerschaften die Gesellschaft insgesamt stützen und beleben.
Das Ansinnen Schilys, den Beamten des Bundes und der Länder beamtenrechtlich die durch die Gesellschaft gewünschte Anerkennung und Gleichbehandlung zu versagen, macht deutlich, daß Schily seinen Law und Order Vorgänger Kanther noch rechts überholt.
Es ist nicht zu begreifen, wo Schily die Gefahr für das Berufsbeamtentum sieht, wenn gleichgeschlechtliche Partnerschaften den heterosexuellen Partnerschaften gleichgestellt werden.
Lesbische Polizistinnen und schwule Lehrer haben, da sie sich von ihren heterosexuellen Arbeitskollegen nicht unterscheiden, das gleiche Recht auf Fürsorge durch den Dienstherren. Das besondere Dienst und Treueverhältnis des Beamtenrechts ist keine Einbahnstraße, lesbische und schwule Beamte sind keine Beamte zweiter Klasse.
Wir vom AlsPol NRW e.V. hoffen, daß sich die SPD ihrer Wahlversprechungen bewußt ist und bedauern, daß sich die Bundesregierung eines dermassen homophoben Innenministers bedienen muß. Sollte Herr Schily auf seiner beabsichtigten Ungleichbehandlung gleicher Lebensverhältnisse beharren, steht ihm ein Scheitern auch vor europäischen Gerichten ins Haus.

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Pressemitteilung des  VK (Völklinger Kreis)
Schwule Führungskräfte: "Blockadepolitik der CDU wird für die Partei zum Eigentor"
Köln/Berlin 06.07.2000
Der Völklinger Kreis e.V. (VK) - Bundesverband Gay Manager - hat die Äußerungen von einigen CDU- und CSU-Politikern der vergangenen Tage zum Lebenspartnerschaftsgesetz scharf kritisiert und die CDU/CSU aufgefordert, dem Gesetz, das morgen in den Bundestag eingebracht wird, im Bundesrat zu zustimmen und nicht zu blockieren.
"Wenn CSU-Generalsekretär Thomas Goppel sagt, die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften sei überflüssig, gesellschaftlich inakzeptabel und nicht im Sinne der Mehrheit der Bevölkerung, ist das sachlich schlichtweg falsch", sagte der Bundesvorsitzende des VK, Klaus R. Weinrich. Umfragen belegten eindeutig, dass die Mehrheit der Deutschen den gesellschaftlichen Wandel erkannt habe und klar für die Eingetragene Partnerschaft von Schwulen und Lesben sei, so der Vorsitzende des Verbandes schwuler Führungskräfte. Außerdem befürworteten mehr CDU-Abgeordnete und -wähler den Gesetzentwurf, als die Führungsriege der Christdemokraten glauben wolle.
Die von Wolfgang Zeitlmann, innen- und rechtspolitischer Sprecher der CSU im Bundestag, vorgeschlagene Unterschriftenaktion gegen die Gleichstellung von homosexuellen Paaren, nannte Weinrich "die Vorlage für ein peinliches Eigentor". "Mit den letzten Aktionen gegen die doppelte Staatsbürgerschaft und die "Kinder statt Inder"-Kampagne hat sich die CDU/CSU mehr geschadet als genützt. Und durch Parolen gegen die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben wird sie sich bei der Mehrheit der Bevölkerung unbeliebt machen", so Weinrich weiter.
Der VK-Vorsitzende forderte Goppel und Zeitlmann auf, Ihren CSU-Kollegen Huber und Uhl zu folgen, die einer Gleichstellung von homosexuellen Paaren offen gegenüber stehen.
Der Völklinger Kreis mit Sitz in Köln ist ein Berufsverband von schwulen Führungskräften aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Verwaltung und wurde in den letzten Monaten mehrfach von verschiedenen Bundesministerien als Ratgeber in Sachen Eingetragene Partnerschaft zu Gesprächen eingeladen.

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Pressemitteilung der LSU NRW (Lesben & Schwule in der Union)
Zur Homoehe
09.07.2000

Wir vom Verband "Lesben und Schwule in der Union (LSU) - Landesverband NRW" sind für ein Rechtsinstitut für schwule und lesbische Paare, das in seinen Rechten und Pflichten so weit wie möglich der Ehe angenähert ist.
Es gibt in der Art und Weise, wie zwei Menschen in einer Partnerschaft füreinander da sind und füreinander Verantwortung tragen, keinen wesentlichen Unterschied zwischen kinderlosen Ehepaaren einerseits und schwulen und lesbischen Paaren andererseits.
Die Ablehnung eines solchen Rechtsinstituts ist rational nicht zu begründen. Der zutreffende Verweis darauf, daß die Ehe auch den Sinn habe, Kinder hervorzubringen, sticht hier jedenfalls nicht.
Gefährden Lebensgemeinschaften zwischen Mann und Frau, welche aus persönlichen Gründen keine Kinder bekommen können oder wollen die Familie oder Ehe?
Denn es geht keineswegs um die Gleichstellung schwuler und lesbischer Paare mit der *Familie*, sondern um eine Gleichstellung mit *kinderlosen Ehepaaren*. Mit anderen Worten geht es ausschließlich um Rechte, die bislang nur Ehepaaren zustehen, obwohl sie offenkundig nicht daran anknüpfen, daß Kinder da sind oder da sein könnten.
Um nur ganz wenige Beispiele zu nennen:
- das Recht, in den Mietvertrag des verstorbenen Partners einzutreten,
- das Besuchsrecht auf der Intensivstation,
- das gesetzliche Erbrecht des überlebenden Partners,
- das Zeugnisverweigerungsrecht im Strafprozeß,
- das Recht, mit seinem ausländischen Partner in Deutschland zusammenzuleben.
Es wird oft behauptet, daß es eines Rechtsinstituts gar nicht bedürfe, da Schwule und Lesben ihre Angelegenheiten auch durch zivilrechtliche Verträge regeln könnten. Daran ist richtig, daß auf diese Weise durchaus rechtliche Diskriminierungen abgemildert werden können und eine Gleichstellung auf einigen Gebieten des Zivilrechts zu erreichen ist.
In den anderen Bereichen der Rechtsordnung - z.B. im Steuerrecht, Sozialrecht, Ausländerrecht oder Strafprozeßrecht - helfen zivilrechtliche Vereinbarungen aber ersichtlich nicht weiter.
Die CSU fürchtet, daß durch die Einführung eines Rechtsinstituts für Schwule und Lesben die besondere gesellschaftliche Wertschätzung für Ehe und Familie Schaden nehmen würde. Mir ist schleierhaft, wieso. Warum sollte die Ehe zwischen Mann und Frau weniger wert sein, wenn
auch Schwule und Lesben heiraten dürfen?
Im Gegenteil zeigt doch der Wunsch vieler Schwuler und Lesben, in einer vergleichbaren Verantwortungsgemeinschaft leben zu dürfen, die große Akzeptanz der Ehe als Modell partnerschaftlichen Zusammenlebens.
Gerade dies ist übrigens der Grund dafür, daß linksradikale Schwulen- und Lesbenorganisationen, die mit traditionellen Werten und Institutionen gänzlich auf Kriegsfuß stehen, ein solches Rechtsinstitut ebenfalls ablehnen.
Nicht in der Begründung, wohl aber im Ergebnis sind sie mit der CSU einig, daß Schwulen und Lesben das Recht verwehrt werden soll, über die Gestaltung ihrer Partnerschaft selbst zu entscheiden.
Wir halten eine solche Geisteshaltung der UNION für falsch.
Rechte, Chancen und Lebensperspektiven eines Menschen dürfen nicht von seiner sexuellen Orientierung abhängen. Jeder Mensch sollte das Recht und die Möglichkeit haben, die Partnerschaft mit dem Menschen, den er liebt und mit dem er auf Dauer zusammenleben möchte, unter den Schutz der staatlichen Rechtsordnung zu stellen.
Und was hat eigentlich die Gesellschaft, die CSU, irgendein Ehepaar oder irgendeine Familie davon, wenn ein Schwuler seinen Freund *nicht* heiraten darf?
Gar nichts. Darum treten wir ein für "gleich viel Recht für gleich viel Liebe."

Archiv 2000

Pressemitteilung des ehem. Landesvorsitzenden der Schwusos Achim Schipporeit
LSVD fordert CDU zum Ja-Wort auf
06.07.2000
Zu dem gestern von den Bundestagsfraktionen der SPD und Bündnis 90/Die Grünen veröffentlichen Entwurf für ein "Lebenspartnerschaftsgesetz" nimmt heute in Hannover der ehemalige Landesvorsitzende der Schwusos Niedersachsen, Achim Schipporeit, wie folgt Stellung:
Das Ziel das der rot-grüne Gesetzentwurf verfolgt, der Abbau der Diskriminierung von Lesben und Schwulen, ist ein richtiges, weil notwendiges Anliegen. Allerdings macht auch der vorliegende Entwurf zweierlei deutlich:
Erstens gibt es in unserer Gesellschaft nach wir vor unterschiedliche Auffassung darüber, wie bestehende Diskriminierung beseitigt werden kann. Die Grünen und einige Schwulen- und Lesbenverbände hätten im Sinne einer völligen Gleichstellung am liebsten die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet. Die SPD ist nur zu einem neuen Rechtsinstitut bereit, dass sich von der Ehe unterscheidet, also nicht gleich ist. Und die Union, noch immer nicht "mitten im Leben" angekommen, spricht zwar von großzügiger Toleranz, verneint aber rechtsinstitutliche Regelungen kategorisch. Abgesehen von noch bestehenden Vorurteilen gegenüber einer anderen, gelebten Sexualität, haben diese unterschiedlichen Haltungen zum Thema Diskriminierungsabbau vor allem eine Ursache - unterschiedliche Antworten auf die Kernfrage, ob homo- und heterosexuelle Partnerschaften überhaupt mit einander vergleichbar sind. Sind sie es?
Wenn man das einzelne Individuum in der Partnerschaft betrachtet, sicherlich. Dehnt man aber die Betrachtung auf das Paar vor dem Hintergrund des in unserer Gesellschaft verwurzelten Fortpflanzungsgedankens aus, können verneinende Stimmen in Beantwortung dieser Frage nicht unisono vom Tisch gewischt werden. Erst, wenn der einzelne Mensch, auch in seiner Beziehung zu anderen, in gesellschaftlichem Konsens als Individuum betrachtet wird, losgelöst von Sexualität und Fortpflanzung, wird die Frage mit "Ja, sie sind gleich" beantwortet werden können. So lange vor allem konservative Kräfte dazu nicht in der Lage sind, ist eine Gleichstellung von Schwulen und Lesben nicht zu erreichen. Der vorliegende Gesetzentwurf ist nach seiner Begründung auch nur auf einen Abbau von Diskrimierung und nicht auf Gleichstellung ausgerichtet, auch wenn sein Titel - irreführenderweise - von "Beendigung der Diskriminierung" spricht. Bis zu deren tatsächlichem Ende wird es noch ein langer, steiniger Weg sein.
Zweitens stellt sich angesichts des Koalitionsentwurfs die Frage, ob das so ausformulierte Rechtsinstitut der Lebenspartnerschaft der richtige Weg ist.Eines führt uns der Gesetzentwurf - wieder einmal - deutlich vor Augen: Die unbändige Regelungswut der Deutschen. In über 110 (!) Paragrafen muss das Zusammenleben von zwei Menschen in unserem Staat geregelt werden. Von derAbgabenordnung über das Schornsteinfegergesetz bis hin zum Milch- und Margarinegesetz regeln Gesetze und Verordnungen das Zusammenleben. Muss das sein?
Sicherlich nicht. Dringend erforderlich wäre es, den Regelungsdschungel zu lichten - auch das bestehende Eherecht. Erforderlich wäre es, dem Einzelnen mehr Eigenverantwortung für sich und seine Beziehungen abzuverlangen. Das hätte aber bereits vor Jahren eine offensive politische Diskussion über Lebensformen und -weisen, über Ehe und Familie und ihre verfassungsrechtliche Definition vorausgesetzt. Doch diese Diskussion wurde nicht geführt - auch nicht von der großen Volkspartei SPD. Das dieses Versäumnis Probleme macht, wird uns in den kommenden Wochen und Monaten die Auseinandersetzung über den vorliegenden Gesetzentwurf vor Augen führen.
Mein Fazit: Der vorliegende Gesetzentwurf wird seinen Weg so sicher nicht in das Bundesgesetzblatt finden. Schon heute wird auf den Bundestagsfluren erneut über den "Zwei-Stufen-Plan" von Herta Däubler-Gmelin debattiert. Und die FDP preist heute ihren Gesetzentwurf für die notariell beglaubigte Partnerschaft vom Juni letzten Jahres als "verfassungsfest" an, was den Bedenken der Union entgegenkäme.
Und das könnte schlußendlich politisch die Lösung werden: Der konservative Widerstand, auch in den eigenen Reihen, wird Kanzler Schröder überzeugen, noch vor der dritten Lesung im Bundestag den heutigen Gesetzentwurf zurückzuziehen und auf den, nach Beratungen mit Union, etwas abgespeckten FDP-Entwurf einzuschwenken. So schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe: Zustimmung der Union, Vermeidung von Klagen in Karlsruhe, und - vor allem - das Thema vom Tisch vor den Landtagswahlen im kommenden Jahr. Friede, Freude, Eierkuchen. Das Nachsehen hätten nur die Grünen.
Lebenspartnerschaftsgesetz - ohne Chance?

Letzte Neuigkeiten vom CSD

Donnerstag, 15. Juni 2000:

Letzte Neuigkeiten vom CSD

In zwei Tagen geht es richtig los: Die große Parade startet von der Langen Reihe durch die Innenstadt bis zu den Landungsbrücken. Hamburg bereitet sich vor: Gestern berichtete auch die Hamburger Morgenpost über das Ereignis

Auch das Schmidt's Tivoli ist in diesem Jahr wieder mit dabei. Und zum 20 Geburtstag des CSD Hamburg etwas Besonderes einfallen lassen: auf dem Tivoli-Wagen wird eine Web-Kamera mitgenommen, die während der Fahrt Bilder live ins Netz überträgt. Vom Wagen selbst verteilen die Leute vom Schmidt's, der Wunderbar und West rote Rosen, Kondome und Gleitcreme als Plädoyer für Safer Sex.

Natürlich wird auch die Politik nicht zu kurz kommen. Die GAL z.B. präsentiert sich mit einer eigenen kleinen Bühne dem Straßenfest. Am Wochenende gibt es ausführliche Infos und Interviews zu aktuellen Themen:

  • Samstag, 16.00 Uhr: Homo-Ehe - wird's noch was?
    mit Antje Radke, Farid Müller; Interview: Jörg Rowohlt, Alexander Heinz
  • Samstag, 16.30 Uhr: Liebe ohne Grenzen?
    mit Prof. Ursula Neumann, Christa Goetsch; Interview: Dr. Verena Lappe
  • Samstag, 18.00 Uhr: 100x Hamburger Ehe
    mit Krista Sager; Interview: Angela Gobelin, Thomas Mohr
  • Sonntag, 15.00 Uhr: Regenbogen über der Waterkant?
    mit Anna Lütkes; Interview: Klaus Braeuer, Jörg Rowohlt
  • Sonntag, 16.00 Uhr: Homotourismus-Metropole Hamburg?
    mit Börries von Kummer; Interview: Jens Krüger, Klaus Braeuer

Auch Pink Channel ist in diesem Jahr wieder mit dabei. Die Damen und Herren präsentieren ein buntes 20-stündiges Programm und sorgen für Stimmung auf der Bühne. Dazu gibt es Talks und Diskussionen. Das Ganze wird auch in diesem Jahr wieder kräftig unterstützt vom Offenen Kanal Hamburg. 

Weiter mit dabei ist das TV-Magazin HomoViel. Das Team wird zusammen mit Didine van der Platenvlotbrug und Blessless Mahoney durch die Menschenmassen streifen, interviewen und Eindrücke aufnehmen. Das Ergebnis seht ihr dann am Mittwoch, den 21. Juni in der HomoViel-Sendung.

Leschiak: Anlaufstelle für binationale Paare

Donnerstag, 8. Juni 2000:

Leschiak: Anlaufstelle für binationale Paare

Gründung der Ortsgruppe in Hamburg

Am 6. Juni 2000 veranstaltete der Verband binationaler Familien und Partnerschaften - iaf e.V. Hamburg - in seinem Zentrum im Eidelstedter Weg 64 einen Infoabend zu binationalen lesbischen und schwulen Paaren. Als Referenten waren der bundesweite Projektkoordinator und Leiter des Beratungsprojekts, Dr. Jörg Wegner, sowie Ralph Heick von der Leschiakgruppe Bremen dabei.

Bisher mussten sich Ratsuchende an die Beratungsstelle und Selbsthilfegruppe in Bremen wenden. Das rege Interesse am Infoabend ist nun Anlass, die Gründung einer Ortsgruppe in Hamburg zu starten.

Für das Gründungstreffen steht nun der Dienstag, der 11.7.2000, um 19 Uhr in den Räumlichkeiten der iaf (iaf Zentrum Hamburg, Eidelstedter Weg 64, 20255 Hamburg, U-Bahn-Halt: Lutterothstr) fest. Bei diesem Treffen sind weitere lesbische und schwule binationale Paare sowie lesbische und schwule MigrantInnen gern gesehen.

Wer weitere Infos benötigt, wende sich an folgende Stellen:

JW, OH

siehe auch:

Leistungen für gleichgeschlechtliche Partner

Mittwoch, 7. Juni 2000:

Leistungen für gleichgeschlechtliche Partner bei Hamburger Ehe

Die "Volksfürsorge" erkennt eingetragene Partner an

Das Modell der Hamburger Ehe ist nicht nur ein Modell, das politisch relevant ist. Bei der Volksfürge Hamburg erhalten lesbische und schwule MitarbeiterInnenmit eingetragenen Partnern Leistungen, wie sie bisher nur heterosexuellen Verheirateten zuerkannt wurden.

Konkret bedeutet dies, dass es ein verbrieftes Recht auf Sonderurlaub bei schweren Erkrankungen des/der PartnerIn, bei Hochzeiten oder Sterbefällen sowie ein Bezugsrecht für Hinterbliebenenbezüge durch den Partner gibt. Dieses Recht gilt bisher nur in Hamburg, die Erweiterung wird aber auf andere Bundesländer ausgedehnt, sobald dort ähnliche rechtliche Regelungen verabschiedet werden.

Farid Müller (GAL, schwulenpolitischer Sprecher) zeigte sich erfreut über die postive Entwicklung: "Betriebliche Leistungen fü,r Mitarbeit und Mitarbeiterinnen spielen [...] eine große Rolle für Beschäftigte. Dass dies nun ab jetzt nicht mehr an die klassische Mann-Frau-Ehe geknüpft ist, würdigt die gesselschaftliche Realität und [...] die Partnerschaftsregistrierung."

Bislang erkannten öffentliche Stellen wie Krankenhäuser (Auskunftsrecht), die ZVS (Studienplätze) und die Sozialämter (Wohnberechtigungsscheine) die eingetragene Partnerschaft an. Nun öffnet sich mit dem Hamburger Versicherer ein Privatunternehmen der gesellschaftlichen Entwicklung.

Farid Müller forderte andere Unternehmen auf, dem Beispiel der Voksfürsorge zu folgen und "der Diskriminierung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften zumindest in ihrem Wirkungskreis ein Ende zu setzen."

OH

94. Katholikentag in Hamburg

Mittwoch, 31. Mai 2000:

94. Katholikentag in Hamburg

Es ist eines der bedeutendsten Ereignisse für Hamburg in diesem Jahr: Vom 31. Mai bis zum 4. Juni findet der 94. Katholikentag in Hamburg statt.

Auch für Schwule und Lesben ist der Katholikentag spannend, denn erstmals kommen relevante Themen im offiziellen Programm des Kirschentages vor. Hier einige Beispiele:

  • Umgang mit AIDS: Offenbarung des Himmelreiches oder Offenbarungseid der Moral
    Podiumsdiskussion,St. Georg, am Hauptbahnhof, St.-Georgs-Kirchhof 19, Sa 14.30 bis 16.30
  • Weg gehen oder weggehen? Lesben und Schwule in Gemeinden und Verbänden
    Diskssion, Messegelände, Halle 10 EG, Bühne, Fr 14.30 bis 16.00
  • Lust, Sehnsucht und Verantwortung - Anthropologische, psychotherapeutische und seelsorgliche Aspekte heutiger Homophilie
    Universität Hamburg, Hauptgebäude, Hörsaal C, Edmund-Siemers-Allee 1, Do 17.00 bis 19.00

Mit dabei sind in diesem Jahr sowohl die Luk (Lesben und Kirche) und die Huk (Homosexuelle und Kirche). Beide sind an Veranstaltungen beteiligt und können in den Messehallen besucht werden:

  • LuK: Halle 10, EG-303
  • HuK: Halle 10, EG-405

Die HUK wird in diesem Jahr als thematischen Schwerpunkt die Akzeptanz von lesbischen und schwulen Mitarbeitenden im kirchlichen Dienst einerseits und andererseits im ehrenamtlichen Bereich behandeln. Ein weiterer Punkt ist der Umgang mit HIV-positven und an AIDS erkrankten Menschen.

Der Umgang der katholischen Kirche mit Schwulen und Lesben scheint sich in den letzten Jahren geändert zu haben. Dieser Schein trügt jedoch, denn "auch wenn die HuK bei der inhaltlichen Planung zur Mitwirkung eingeladen war, bleibt die römisch-katholische Kirche von einer Anerkennung schwuler und lesbischer Lebensformen weit entfernt", so die HUK. Als konkretes Beispiel nannte Thomas Wunsch, Pressesprecher der HuK, in diesem Zusammenhang die Ablehnung der Eintragung homosexueller Partnerschaften.

Was läuft auf dem CSD?

Freitag, 19. Mai 2000:

Was läuft auf dem CSD?

Das CSD-Team hat weitere Infos herausgegeben: Was läuft wann wie wo?

1. Straßenfest: In diesem Jahr wird es zwei Bühnen geben. Die eine wird druch den Offenen Kanal Hamburg bestritten. Die andere Bühne wird direkt vor dem alten Elbtunnel aufgestellt. Hier werden zahlreiche bekannte Stars auftreten, z.B.:

  • Vicky Leandros
  • Mary Roos
  • Patrick Lindner
  • Tim Fischer
  • Fool's Garden
  • Sharon Williams
  • Joey Arias&Sherry Vine

nur, um einige zu nennen. Das Straßenfest startet am Freitag, den 16.6. um 14.00 Uhr (Ende: 22.00 Uhr), wird am Samstag ab 11.00 Uhr fortgesetzt (Ende: 24.00 Uhr) und endet am Sonntag um 22.00 Uhr.

2. Parade: Die Parade wird in diesem Jahr vom NDR, HH1, RTL und Sat.1 aufgezeichent un in den entsprechenden Programmen gezeigt. Der NDR zeigt in einer Livesendung vom 15.35 Uhr bis 17.00 Uhr die Höhepunkte. Als CSD-Botschafter konnten in diesme Jahr Corny Littmann, Olivia Jones, Lilo Wanders, Rainer Jarchow, Farid Müller, Lutz Kretschmann und Ole van Beust gewonnen werden. Angeführt wird die Parade von Ortwin Runde, dem Ersten Bürgermeister der Stadt Hamburg.

3. Pride-Party: Wie schon angekündigt, steigt die Pride-Party am 17. Juni ab 22.00 Uhr auf der Cap San Diego. Der Eitnritt kostet DM 20,00. der Erlös geht an den CSD-Verein zur Finanzierung des CSD 2001.

Das 100. Paar

Freitag, 5. Mai 2000:

Das 100. Paar schließt die "Hamburger Ehe"

Gut ein Jahr nach der Einführung der "eingetragenen Partnerschaft" wird heute die 100. Ehe in Hamburg-Altona geschlossen. Heiko Schmidt und Fabio Di Marcello werden sich um 12.30 Uhr ins Partnerschaftsbuch eintragen lassen.

Die erste von staatlicher Seite ermöglichte Eintragung von gleichgeschlechtlichen Paaren feiert ihren ersten Geburtstag. So spricht Krista Sager, Senatorin für Gleichstellung der Stadt Hamburg, von einem Erfolg der Gessetzgebung in der Hansestadt. "Die Hamburg-Ehe hat viel dazu beigetragen, dass die Akzeptanz für gleichgeschlechtliche Lebensweisen in ganz Deutschland gestiegen ist", sagte Sager in einem Gespräch mit der dpa.

Dieser und andere Erfolge haben jedoch ihre Grenzen, denn die "Hamburger Ehe" - wie die "Eingetragene Partnerschaft" auch gennant wird - hat nur symbolischen Wert. Die rechtliche Gleichstellung in Bereichen wie z.B. im Miet-, Steuer-, Adoptions- und Erbrecht sowie die Versorgungsplicht u.ä. Gesetze können nur durch den Bund beschlossen werden.

Klaus Jetz, Sprecher des LSVD (Lesben- und Schwulenverband Deutschland), nutzte daher auch den Anlass, die Bundesregierung auf den Bedarf an gleichgeschlechtlichen Eheschließungen hinzuweisen. Der Hamburger Senat habe mit einem "guten Beispiel" einen "klaren Appell an die Bundesregierung" gerichtet, so Klaus Jetz.

Ob dieser Appell an die Bundesregierung Früchte trägt, bleibt abzuwarten, denn der einzige Versuch der jetzigen Bundesregierung, die versprochene "Einführung des Rechtsinstituts der eingetragenen Lebenspartnerschaft mit Rechten und Pflichten", im Dezember letzten Jahres zeigte sich vielmehr als halbherziger Versuch. Seitdem ist nicht mehr viel passiert.

Eines ist jedoch sicher: Die Diskussion um gleichgeschlechtliche Lebensweisen hat begonnen. Selbst konservative Kräfte wie die CDU oder CSU kommen um eine Diskussion nicht mehr herum. Totschweigen klappt einfach nicht mehr. Das beste Beispiel ist die CSU, die nun sogar ein Diskussionsforum zum Thema "gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft" eingerichtet hat.

OH

Das Aus für "Um die Alster gegen AIDS 2000"

Montag, 17. April 2000:

Das Aus für "Um die Alster gegen AIDS 2000"

Neues Konzept für den "Walk for Life" in Hamburg

Die seit 1993 durchgeführte AIDS-Benefiz-Veranstaltung "Um die Alster gegen AIDS" wird dieses Jahr nicht stattfinden. Das teilte der Pressesprecher von big spender, Michael Färber, mit.

Als Begründung wurden angeführt, die Veranstaltung fiele auf das selbe Wochenende, an dem auch der Deutsche Katholikentag (in diesem Jahr in Hamburg) stattfindet.

Der weitaus wichtiger Grund scheint jedoch die Tatsache zu sein, dass "es in den letzten Jahren zu rapidem Abbau der Generierung von Spendengelder gekommen [ist], so dass unter wirtschaftlichen Aspekten die open-air Veranstaltung zu einem finanziellen Risiko geworden wäre ...quot; Die ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Teilnehmer in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist. Anscheinend hat der "Walk for Life" an Attraktivität verloren.

Was auch immer der Grund für die sinkenden Zahlen ist, big spender reagiert auf diese Entwicklung mit Veränderungen: "big spender wird die Veranstaltung einer kompletten Konzeptänderung unterziehen." Was genau geplant ist, wollte Michael Färber nicht verraten, nur soviel: "Das neue Konzept wird sportlich orientiert sein. Eine Zusammenarbeit mit dem Hamburger Leichtathletikverband ist angestrebt."

Und noch eine Meldung am Rande: Am 17. Juni 2000 startet big spender ein neue Veranstaltung: die "red, hot & summer" AIDS-Benefiz-Party. Ob diese Party von Erfolg gekrönt sein wird, bleibt abzuwarten, denn zeitgleich findet auf der Cap San Diego die Pride-Party des CSD-Teams statt. Wir bleiben dran und informieren Euch über die neuesten Entwicklungen.

OH

Aktuelle Infos zum CSD

Sonntag, 16. April 2000:

Aktuelle Infos zum CSD

Auch in diesem Jahr wird es einen CSD geben - nur wird alles anders. Das Team des CSD stellte am 13. April die neuesten Entwicklungen vor.

Die größte Änderung am Anfang: das Straßenfest des diesjährigen CSDs findet nicht am Jungfernstieg, sondern an den Landungsbrücken auf St. Pauli statt. Auf dem Parkplatz direkt neben dem Alten Elbtunnel werden zwei Bühnen mit einem bunten Programm sowie die üblichen Eß-Buden, Stände aufgestellt. Es soll außerdem einen "Medienpark" für Journalisten aus Rundfunk, Fernsehen und Presse geben. Das Straßenfest beginnt am 16. Juni 2000 und endet am Sonntag, den 18. Juni 2000.

Entsprechend ändert sich auch die Route der Parade: Los geht es am 17. Juni um 11.00 Uhr in der Langen Reihe (Ecke Schmilinksystraße). Von dort aus geht es am Hauptbahnhof (Kirchenallee, Steintordamm) vorbei in die Mönckebergstraße. Die Parade zieht an der Südseite des Rathauses entlang bis zum Rödingsmarkt und folgt von da an dem Gleis der U3 zum den Landungsbrücken. Wie jedes Jahr müssen sich die Teilnehmer, die mit einem Wagen an Parade teilnehmen wollen, anmelden. Entsprechende Unterlagen gibt es bei Hein&Fiete. Der Anmeldeschluss ist der 31. Mai 2000.

Ein weiteres Highlight ist die CSD-Pride-Party, die ebenfalls am Samstag, 17. Juni um 22.00 Uhr startet. Die Party steigt auf der Cap San Diego.

Die Veranstalter sind guter Dinge. Nicht so jedoch einige Wirte in Hamburg. Nach Berichten des "hinnerk" (Ausgabe 4/00) sind Harald Greßl, Besitzer der Nachtclubs "Tom's", "Pit" und "Male" die Standgebühren viel zu hoch und die Lage viel zu ungünstig.

Mit dieser Meinung steht Greßlnicht allein da. Auch Jens Krüger, Besitzer des Bistros "Feelgood" kritisierte die Preispolitik des CSD-Vereins: "Die abgelegene Lage und die immens hohen Standkosten lassen das Risiko, mit finanziellen Einbußen von diesem Straßenfest zurückzukommen, ganz erheblich steigen." An die hohen Besucherzahlen glaubt Jens Krüger nicht. In seinen Augen handelt es sich um eine eklatante Fehlplanung. "Und das unterstütze ich nicht", so Jens Krüger.

Auch spannend: Nach Meldung des "hinnerk" befindet sich Farid Müller, MdHB und schwulenpolitischer Sprecher der GAL, dieses Jahr nicht mehr im Vorstand des CSD-Vereins. Der Grund: Die kommerzielle Vermarktung des CSD.

OH

4. Literaturpreis der schwulen Buchläden

Samstag, 25. März 2000:

4. Literaturpreis der schwulen Buchläden

Drei Schwule zwischen Hurricane und Everglades - der amerikanische Bundesstaat Florida ist der sonnig schaurig schreckliche Schauplatz der Geschichte des Berliners Felix Dörstelmann, dem Gewinner des diesjährigen ( vierten ) Literaturpreises der Schwulen Buchläden, der - dotiert mit 2000 Mark - erstmalig in Hamburg verliehen wurde.

In "American Love Story" erzählt er die Geschichte zweier Männer die in ihrem Urlaubs-Wohnmobil einen flüchtigen Bekannten eigentlich nur zur nächsten Stadt, dann aber bis zum bitteren Ende des Dramas mitnehmen. Ein Hurricane und andere Naturgewalten verkommen dabei fast zur Dekoration des Liebes- und Eifersuchtskarussells.

Die Juroren fanden in diesem Werk "die schwierige Aufgabe, zwischen den Zeilen die Welt lesbar zu machen", perfekt gemeistert, so jedenfalls Hans Stempel und Martin Ripkens, die diesen Text unter 118 eingereichten Werken als einen der drei Favoriten für die Endausscheidung nominierten.

Nicht minder preiswürdig erschienen jedoch auch die anderen beiden Werke, die von ihren Autoren im Spiegelsaal des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe vorgestellt wurden: "Cruzeiro do Sul " von Jörg Feiertag aus Graz ist eine poetische Parabel um die Ordnung der Dinge und dem Versuch einer internationalen Beziehung unter dem "Kreuz des Südens", das hier sowohl als Sternbild, als auch als Metapher seinen Auftritt hat.

Der Dritte im Bunde, Johannes Lindhorst, ebenfalls aus Berlin, ließ "Die Baumeister der morgigen Stadt" daher gleich in den Baugruben der Hauptstadt spielen, wo ein Architekt und ein auf der Baustelle jobbender Student den Versuch einer Beziehung zwischen ihren Händen zerbrechen sehen.

Kleine Meisterwerke allesamt, Hoffnungsträger für die deutschsprachige schwule Literatur des neuen Jahrtausends und - wie der Frankfurter Conferencier und Chansonnier Jo van Nelsen in seinem Rahmenprogramm sang - nicht eben immer nur Pornographie.

Christoph Lindenstromberg

"Neues Cinema" schließt seine Pforten

Donnerstag, 16. März 2000:

"Neues Cinema" schließt seine Pforten

Das "Neue Cinema" ist zu. Das traditionsreiche Kleinkino zeigte gestern Abend seinen letzten Film.

Nach einer Meldung der MOPO litt das Kino an den Erfolgen der großen Multiplex-Kinos. Dem Artikel zufolge gab es schon länger Gerüchte über die Schließung.

Das "Neue Cinema" ist damit das zweite Kino, das innerhalb weniger Jahre seinen Betrieb einstellen musste. Bereits 1996 musste ein anderes Traditionshaus, das "Savoy-Kino" (ebenfalls am Steindamm), dicht machen.

Die Schließung des "Neue Cinema" ist auch ein Verlust für die Szene: Die Lesbisch-schwulen Filmtage nutzten das Lichtspielhaus mehrere Jahre hinweg als Festivalkino.

OH

"Neue Wege, andere Perspektiven"

Dienstag, 14. März 2000:

"Neue Wege, andere Perspektiven"

Broschüre für Frauen

Das Senatsamt für Gleichstellung (SfG) hat eine neue Broschüre herausgebracht: "Neue Wege, andere Perspektiven - Hamburgische Gleichstellungspolitik 1997 - 2000". Im Mittelpunkt des Infomaterials ist die Gleichstellung von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft.

Das Heftchen gibt einen Überblick über die Abteilungen des SfG. Ein besonderes Augenmerk verdient der Bereich, der sich mit allen Facetten des Themas "Frauen im Beruf"befasst: "Frau im Erwerbsleben", "Frau und Wirtschaft", "Arbeitsrecht/Arbeitsmarktpolitik", "Frau und Wirtschaft" und viele mehr.

Ein weiterer Bereich des SfG befasst sich mit der Stellung der Frau in der Gesellschaft. Hier sind besonders die Abteilung "Frau in Familie und sozialem umfeld, gleichgeschlechtliche Lebensweisen" sowie das Referat "Frau und Stadt/Wohnen/Verkehr/Informationstechnologie" erwähnenswert. Weitere interessante Aspekte wie Gewaltprävention, Schwangerenvorsorge und gleichgeschlechtliche Lebensweisen - auch interessant für Schwule - sollen hier genannt werden.

In dieser Broschüre werden viele Aspekte nur angerissen. Zu jedem Kapitel werden jedoch Telefonnummern, Kontaktpersonen und Hinweise auf weitere Broschüren gegeben. Das Heftchen bietet eine schöne Übersicht über ide Aktivitäten des SfG.

Dieses und weiteres Infomaterial gibt es kostenlos zum Abholen im Foyer der Wirtschaftsbehörde, Alter Steinweg 4 und Wexstraße oder bei Erstattung der Portogebühren unter 040/42841-3326.

OH

Die "Bären-Paardie"

Sonntag, 20. Februar 2000:

Die "Bären-Paardie"

Ein Event der Extra-Klasse

Hamburg hat eine neue attraktive Ergänzung in der Party-Szene: "Das erste megageile Bärenwochenende in Hamburg". Gestern fand die große Party im "Feelgood" statt.

Das Bistro eröffnete den Blick in eine völlig neue Welt: Im gesamten Haus tummelten sich Bären und ihre Freunde. Insgesamt 250 Gäste aus Hamburg, Bremen, Berlin, Frankfurt und anderen Städten tanzten, kuschelten und genossen den Abend.

Das Bärenwochenende startete bereits am Freitag, dem 18. Februar mit einem Sauna-Abend in der "Apollo-Sauna" in der Max-Brauer-Allee. Mit 188 Gästen war die Sauna hoffnungslos überfüllt, wer zu spät kam, musste entweder warten oder später zum Bären-Welcome ins "Willi's for you" kommen.

Der Erfolg der Veranstaltung zeigt, dass derartige Parties in Hamburg angesagt sind. Die Nordbären kündigten daher auch an, diese Veranstaltung auf alle Fälle zu wiederholen und in unregelmäßen Abständen anzubieten. Der nächste Termin ist in der Zeit um den Hamburger CSD (16.-18.6.2000) geplant. Hamburg.gay-web wird euch rechtzeitig darüber informieren.

Fazit: Das Bärenwochenende war eine gelungene Veranstaltung, die hoffentlich bald wieder kommen wird.

Oliver Hoogvliet

Auskunftsrecht für Lesben und Schwule

Mittwoch, 9. Februar 2000:

Auskunftsrecht für Lesben und Schwule

Änderung des Hamburgischen Krankenhausgesetzes

Künftig sollen Lesben und Schwule ein Recht darauf haben, von Krankenhausärzten Auskunft über den Gesundheitszustand ihrer Partnerin oder ihres Partners zu erhalten. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat der Hamburger Senat am 08.02.2000 beschlossen. Bisher durften Ärztinnen und Ärzte nur den direkten Angehörigen eines Kranken Auskunft erteilen.

Der Gesetzesentwurf sieht eine Änderung des § 11 des Hamburgischen Krankenhausgesetzes vor. Dieser lautet wie folgt:

§ 11 Übermittlung von Patientendaten

(1) Das Krankenhaus darf Patientendaten an Dritte übermitteln, soweit dies erforderlich ist (...)
6. zur Unterrichtung von Angehörigen, Partnerinnen und Partnern gleich- oder verschiedengeschlechtlicher Lebensgemeinschaften und Seelsorgern, soweit der Patient nicht einen gegenteiligen Willen kundgetan hat oder sonstige Anhaltspunkte dafür bestehen, dass eine Übermittlung nicht angebracht ist

"Mit dieser Neuregelung wollen wir in Hamburg unseren Weg hin zu einer rechtlichen Gleichstellung lesbischer und schwuler Paare konsequentfortsetzen", erklärte Gleichstellungssenatorin Krista Sager (GAL).

Auch Gesundheitssenatorin Karin Roth (SPD) steht hinter der Neuregelung: "Die Beschränkung derartiger Auskünfte ist nicht mehr zeitgemäß [...]. Es ist daher eine Neuregelung für alle in gleich- und verschiedengeschlechtlicher Partnerschaft Lebenden vorgesehen [...]".

Die gestern vom Senat beschlossene Gesetzesänderung muss nun durch die Bürgerschaft beschlossen werden. Das neue Gesetz würde dann ca. Mitte März in Kraft treten.

NT/OH

HomoViel vor Ort

Freitag, 28. Januar 2000:

HomoViel vor Ort

Das Magazin HomoViel geht heute mit einem neuen Programm aus Sendung: HomoViel vor Ort.

Die Macher des Magazins haben sich in den letzten Jahren immer wieder um Beiträge aus der Kunst- und Kulturszene bemüht. Ihnen fiel dabei auf, dass eine Menge dessen, was sie aufnehmen, unter den Tisch fällt, da in einer einstündigen Magazin-Sendung immer nur maximal zehnminütige Kurz-Beiträge gesendet werden können.

Das soll sich mit HomoViel vor Ort ändern: HomoViel zeigt in einer Stunde komplette Mitschnitte und Highlights in längerer Fassung. Heute abend gibt es den Mitschnitt des Theaterstücks "Wer hat Agatha Christie ermordet?", das Mitte Dezember im MHC vom Theater Megapearls aufgeführt wurde.

Offizielle Neueröffnung des "feelgood"

Sonntag, 23. Januar 2000:

Offizielle Neueröffnung des "feelgood"

Die Tage des alten Café Magnus im MHC sind gezählt: Seit gestern heißt das neu eröffnete Bistro "feelgood".

Vor genau einem Jahr übernahm Jens Krüger (Bild links) des Café Magnus. Sein Ziel, so der Jungunternehmer, war es, dem Café einen neuen Anstrich, ein angenehmeres Ambiente und einen besseren Service zu verpassen.

Die Renovierungsarbeiten gingen noch weiter: Der Raum sollte vergrößert und mit einem neuen Tresen bestückt werden. Diese Arbeiten wurden im vergangenen Dezember beendet.

Bei der Einweihungsparty, die gestern in kleinen Kreis stattfand, lobte der Vorstand der UHA (Trägerverein des MHC) die Leistungen von Jens Krüger in den höchsten Tönen. Er betonte besonders die gute Zusammenarbeit mit dem Verein, die letztendlich dazu führte, dass sich die Gruppen des Hauses wie zuhause fühlen und die Mitgliederzahlen wieder ansteigen.

Nach den Feierlichkeiten gaben dann die "Verzauberten" ihr neuestes Repertoire zum Besten.

Und auch diese Veranstaltung diente einem guten Zweck: Sowohl die Gehälter der an diesem Abend tätigen Mitarbeiter sowie ein Teil der Einnahmen kommen diversen Gruppen zugute: LadyLike, Romeo und Julian, Happy Twens, Belle Alliance, HomoViel, die Einfallspinsel und Soorum werden von der Spendenfreudigkeit der Gäste profitieren.

Auch hamburg.gay-web wünscht Jens noch weitere erfolgreiche Jahre.

OH