Bundespräsident Joachim Gauck hofft auf eine “stärkere Debatte” über die gleichgeschlechtliche Ehe in Deutschland. Dabei müsse deutlich werden, dass niemand das Gefühl haben müsse, dass ihm durch die Gleichstellung von homosexuellen Paaren etwas weggenommen werde, sagte Gauck in einem Gespräch mit der Zeitung “Irish Times”. Die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare sei “keine Entscheidung gegen, sondern für etwas”, betonte das deutsche Staatsoberhaupt. Gauck reist am 13. Juli 2015 zu einem dreitägigen Staatsbesuch nach Irland. Bei einem Referendum am 22. Mai hatte sich eine Mehrheit der Iren für eine Verfassungsänderung zugunsten der Homo-Ehe ausgesprochen. Im vergangenen Monat erklärte das US-Verfassungsgicht, dass die Verfassung landesweit das Recht auf die gleichgeschlechtliche Ehe garantiere. Bundeskanzlerin Angela Merkel zufolge gibt es in der Union keine Mehrheit für eine Gleichstellung von homosexuellen Paaren.
"Gaucks Hinweis, dass die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare niemand etwas wegnimmt, sondern nur die Diskriminierung von Lesben und Schwulen beendet, ist ein wichtiger Beitrag zur Versachlichung der Debatte. Das ist sehr zu begrüßen.
Es ist genug Ehe für alle da. Die Union sollte sich dieser Debatte endlich öffnen!
Gauck hat nur ausgesprochen, was eine übergroße Mehrheit der Deutschen seit langem denkt: Es ist Zeit für die Ehe für alle."
+++ Ein Informationsdienst von Volker Beck MdB +++