Köln/Berlin 06.07.2000
Der Völklinger Kreis e.V. (VK) - Bundesverband Gay Manager - hat die Äußerungen von einigen CDU- und CSU-Politikern der vergangenen Tage zum Lebenspartnerschaftsgesetz scharf kritisiert und die CDU/CSU aufgefordert, dem Gesetz, das morgen in den Bundestag eingebracht wird, im Bundesrat zu zustimmen und nicht zu blockieren.
"Wenn CSU-Generalsekretär Thomas Goppel sagt, die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften sei überflüssig, gesellschaftlich inakzeptabel und nicht im Sinne der Mehrheit der Bevölkerung, ist das sachlich schlichtweg falsch", sagte der Bundesvorsitzende des VK, Klaus R. Weinrich. Umfragen belegten eindeutig, dass die Mehrheit der Deutschen den gesellschaftlichen Wandel erkannt habe und klar für die Eingetragene Partnerschaft von Schwulen und Lesben sei, so der Vorsitzende des Verbandes schwuler Führungskräfte. Außerdem befürworteten mehr CDU-Abgeordnete und -wähler den Gesetzentwurf, als die Führungsriege der Christdemokraten glauben wolle.
Die von Wolfgang Zeitlmann, innen- und rechtspolitischer Sprecher der CSU im Bundestag, vorgeschlagene Unterschriftenaktion gegen die Gleichstellung von homosexuellen Paaren, nannte Weinrich "die Vorlage für ein peinliches Eigentor". "Mit den letzten Aktionen gegen die doppelte Staatsbürgerschaft und die "Kinder statt Inder"-Kampagne hat sich die CDU/CSU mehr geschadet als genützt. Und durch Parolen gegen die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben wird sie sich bei der Mehrheit der Bevölkerung unbeliebt machen", so Weinrich weiter.
Der VK-Vorsitzende forderte Goppel und Zeitlmann auf, Ihren CSU-Kollegen Huber und Uhl zu folgen, die einer Gleichstellung von homosexuellen Paaren offen gegenüber stehen.
Der Völklinger Kreis mit Sitz in Köln ist ein Berufsverband von schwulen Führungskräften aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Verwaltung und wurde in den letzten Monaten mehrfach von verschiedenen Bundesministerien als Ratgeber in Sachen Eingetragene Partnerschaft zu Gesprächen eingeladen.